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Nachgehakt: Foxp3-regulierte Gene

Neue Erkenntnisse des HZI haben Potenzial auch für die künftige Multiple Sklerose-Behandlung. Die AMSEL-Onlineredaktion sprach mit Prof. Dunja Bruder.

Der Transkriptionsfaktor Foxp3 wurde bereits vor ca. 10 Jahren in regulatorischen T-Zellen entdeckt. Er hat großen Einfluss auf verschiedene Autoimmunkrankheiten. Welche Gene er reguliert, das heißt, welche Gene er ein- und ausschaltet, haben nun Forscher des Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) herausgefunden. AMSEL.DE hatte über Foxp3 berichtet.

Nicht zuletzt könnte Foxp3 auch ein Gen beeinflussen, das für den Botenstoff Interleukin 22 (IL-22) verantwortlich ist und somit die regulatorischen Th-17-Zellen steuern. Deren Rolle im MS-Geschehen ist schon vor einiger Zeit erkannt worden.

"Diese Erkenntnisse sind durchaus auch für künftige Therapien der Multiplen Sklerose relevant," so Prof. Dunja Bruder auf Nachfrage der AMSEL-Onlineredaktion: "Regulatorische T-Zellen haben ein enormes Potenzial für die Klinik und hier selbstverständlich auch für die Therapie der MS, da sie Angriffe unseres Immunsystems auf körpereigene Strukturen effektiv unterdrücken und so zur therapeutischen Intervention bei Autoimmunerkrankungen genutzt werden könnten."

Prof. Dunja Bruder weiter: "In Tierversuchen konnten hier schon sehr eindrucksvolle Erfolge erzielt werden. Um diese Zellen im Patienten zu nutzen, ist eine genaue Kenntnis ihrer Funktionsweise absolut essentiell, da nur so negative Begleiterscheinungen weitgehend ausgeschlossen werden können. Und hier leisten wir mit unseren neuen Daten einen Beitrag."

Quelle: BMC Genomics, ChIP-on-chip analysis identifies IL-22 as direct target gene of ectopically expressed FOXP3 transcription factor in human T cells; 17.12.2012

Redaktion: AMSEL e.V., 27.12.2012