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Myelinschäden Folge der MS, nicht Auslöser

Züricher Forscher haben nachgewiesen, dass Multiple Sklerose nicht durch den Untergang von myelinbildenden Zellen ausgelöst wird. Also: Volle Konzentration aufs Immunsystem!

Weniger Hirn, mehr Immunsystem, könnte man die sehr grundlegenden Ergebnisse der Forscher um Prof. Burkhardt Becher zusammenfassen. Weil es Fälle von MS gibt, bei denen Forscher Myelinschäden ohne sichtbaren Immunangriff feststellen, lag es nahe, die Ursache im Gehirn zu suchen. Zum Beispiel bei sterbenden Oligodendrozyten, denjenigen Zellen, die das Myelin um die Nervenfasern herum bilden. Die andere Möglichkeit, wäre, die Ursache im Gehirn zu suchen. Oder aber eine Kombination von beidem.

Immunsystem als Ursache der MS

Am Mausmodell erzeugten die Wissenschaftler Myelindefekte, ohne die Immunabwehr zu alarmieren. Die Tiere entwickelten zwar anfangs MS-ähnliche Myelinschäden, eine MS-ähnliche Erkrankung brach jedoch nicht aus. Auch dann nicht, als sie anschließend in vielen Tests die Immunsysteme aktivierten.

Daraus schließen die Forscher, dass weder der reine Untergang der Oligodendrozyten noch deren Untergang in Kombination mit einem aktivierten Immunsystem Ursache der Multiplen Sklerose ist. Die Ursache müsse demnach im Immunsystem liegen. Weitere Forschung werde sich daher mehr auf das Immunsystem konzentrieren.

Ergebnisse übertragbar?

Gerade die Immunsysteme von Maus und Mensch sind sich - geschichtlich durch die Nähe begründet - sehr ähnlich. Ob die Ergebnisse 1:1 übertragbar sind, lässt sich nicht endgültig klären.

MS verstehen

Quelle: Pressemitteilung der Universität Zürich, 27.02.12

Redaktion: AMSEL e.V., 27.02.2012