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Multiple Sklerose und Darmflora

Dass die Bakterienlandschaft von MS-Betroffenen anders aussieht als die von Gesunden, ist bereits bekannt. Nun konnten US-Forscher außerdem zeigen, dass sich das Mikrobiom bei aktiver MS von nicht-aktiver MS unterscheidet.

Das Mikrobiom von Patienten mit schubförmig-remittierender Multipler Sklerose sieht anders aus als das Mikrobiom von Gesunden. Einige Mikrobenarten sind stärker, andere weniger stark vertreten. Das ist ein weiterer Hinweis auf einen Zusammenhang zwischen Multipler Sklerose und Darmflora.

Die Wissenschaftler der Mayo-Klinik sequenzierten, analysierten und verglichen die Mikrobiome von 31 MS-Betroffenen mit schubförmig-remittierendem Verlauf mit 36 gesunden Kontrollpersonen. Außerdem verglichen sie die MS-Gruppe untereinander: Patienten in einer aktiven Phase und Patienten in einer remittierenden Phase. Am größten war der Mikrobiomunterschied zwischen Gesunden und MS-Patienten in der aktiven Phase, also während eines (sub-) klinischen Schubes.

Ganz geklärt ist der Zusammenhang zwischen Darm-Mikroben und Multiple Sklerose damit nicht. Auch ist nicht wirklich geklärt, ob das veränderte Mikrobiom (Mit-) Auslöser der Erkrankung bzw. eines Schubes ist oder dessen Folge, wobei die Wissenschaftler von einer ursächlichen Komponente ausgehen. Fest steht jedoch, dass weitere Studien geplant sind, um den Zusammenhang genauer zu ergründen und mögliche Ansätze für eine verbesserte Therapie der Multiplen Sklerose zu gewinnen.

Quelle: Scientific Reports, 27.06.2016

Redaktion: AMSEL e.V., 08.07.2016