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Multiple Sklerose Forscher geehrt

Die Sobek-Stiftung ermöglicht neue Perspektiven und Handlungsspielräume. Sobek-Forschungspreisträger Prof. Dr. med. Ralf Gold berichtet über Arbeiten zur Fumarsäure. - Die Fotostrecke ist online.

Mit 100.000 Euro Preisgeld ist der Sobek-Forschungspreis nicht nur die in Europa höchstdotierte Auszeichnung für richtungsweisende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Multiplen Sklerose, sondern auch eine der renommiertesten. In diesem Jahr ehrte die Roman, Marga und Mareille Sobek-Stiftung, Renningen, mit Prof. Dr. med. Ralf Gold, Direktor der Neurologischen Klinik der Ruhr-Universität Bochum am St. Josef-Hospital und Vorstandsmitglied im Ärztlichen Beirat des Bundesverbandes der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG), einen national und international bekannten und hoch geschätzten Wissenschaftler für seine wegweisenden Untersuchungen sowohl in der MS-Grundlagenforschung als auch insbesondere in der angewandten MS-Therapieforschung.

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Fumarsäure: neuroprotektiv bei Multipler Sklerose ?

In ihrer Laudatio wies Dr. Simone Schwanitz, Ministerialdirektorin im baden-württembergischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst anlässlich der Preisverleihung am 9. Dezember 2011 im Neuen Schloss in Stuttgart auf die großen Verdienste Prof. Golds in der MS-Forschung hin und charakterisierte sie als "Musterbeispiel konsequenter und nachhaltiger translationaler Forschung". In über 200 Originalarbeiten und fast 100 Übersichtsartikeln in renommierten internationalen Journalen hat Prof. Gold seine wissenschaftlichen Forschungen und Erkenntnisse zur MS veröffentlicht. "Seine jüngsten Arbeiten am Universitätsklinikum Bochum fokussieren auf die Erprobung der neuroprotektiven, also der nervenschützenden, Wirk-Komponente eines neuen oralen Wirkstoffes - der Fumarsäure - in der MS-Therapie. Diese neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse ermöglichen es, die Lebensqualität von an Multipler Sklerose Erkrankten deutlich zu verbessern."

Die dämpfende Wirkung von Fumarat auf die überschießende Immunreaktion bei MS könnte eine therapeutische Option für Patienten mit schubförmiger MS sein. Die Untersuchungsergebnisse ließen zudem auf gute Verträglichkeit und ein exzellentes Sicherheitsprofil schließen, erläuterte dazu Sobek-Preisträger Prof. Gold, Leiter der in 28 Ländern durchgeführten internationalen Studie.

Die Ministerialdirektorin würdigte auch das ehrenamtliche Engagement der Sobek-Stiftung, die in diesem Jahr zum 12. Mal in Zusammenarbeit mit der AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg e.V. und dem DMSG-Bundesverband den Sobek-Forschungspreis sowie den Sobek-Nachwuchspreis vergeben hat. "Mit den Preisgeldern von 100.000 Euro und 10.000 Euro bieten die beiden Auszeichnungen den Forschern die Möglichkeit, ihre wissenschaftlichen Vorhaben weiter voranzutreiben und eröffnen damit neue Perspektiven und Handlungsspielräume." Davon wiederum profitieren letztendlich MS-Erkrankte und ihre Angehörigen, denn auf den Forschungen zu Ursachen und Therapie der Multiplen Sklerose fußen ihre Hoffnungen und ihre Chancen.

Grundlagenforschung zur MS

Prof. Klaus V. Toyka, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates der Sobek-Stiftung und Vorstandsmitglied im Ärztlichen Beirat des DMSG-Bundesverbandes stellte den Sobek-Nachwuchspreisträger 2011, PD Dr. Martin Weber, vor. Dem Leiter der Nachwuchsgruppe "Translationale Neuroimmunologie" an der Technischen Universität München sei es in seiner Arbeit gelungen, die Brücke von der Grundlagenforschung hin zur klinischen Fragestellung zu schlagen. Der Arzt und Wissenschaftler habe wichtige Befunde zur immunologischen Grundlage der MS beigetragen, und diese Erkenntnisse in einzigartiger Weise auch zur Entwicklung therapeutischer Optionen bei der MS umgesetzt.

Redaktion: AMSEL e.V., 14.12.2011