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MS beginnt höchst selten bei unter 20jährigen

Erste Daten einer Register-Pilotphase der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft in Berlin vorgestellt

 

[Ärzte Zeitung, 09.10.2003] BERLIN (gvg). Die Multiple Sklerose (MS) beginnt im Schnitt mit 30 Jahren, 71 Prozent der Patienten sind Frauen. Das sind Daten aus der insgesamt zweijährigen Pilotphase des MS-Registers der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft.

Die Daten wurden beim Internationalen Multiple Sklerose-Kongreß in Berlin vorgestellt. Gesammelt hat sie die Arbeitsgruppe um den Würzburger Arzt Peter Flachenecker, der die Zahlen präsentierte. Fünf Krankenhäuser in Berlin, Bochum, Hamburg, Rostock und Würzburg waren an der Pilotphase beteiligt. Ab 2004 sollen in das Register bundesweit weitere Kliniken integriert werden.

Bisher wurden in 18 Monaten zwischen Januar 2002 und Juli 2003 fast 3000 MS-Patienten in das Register aufgenommen, 71 Prozent davon waren Frauen. Die Krankheit begann im Mittel im Alter von knapp 30 Jahren. Bei etwa jedem 15. lag der Krankheitsbeginn jenseits des sechzigsten Lebensjahrs, jünger als zwanzig Jahre war fast keiner.

Bis zur Diagnose vergingen im Schnitt dreieinhalb Jahre. Die gängigste MS-Form in Deutschland und international ist mit sechs von zehn MS-Patienten die schubförmige MS. Die schwerere sekundär-progressive Form haben 28 Prozent der bisher erfaßten Patienten. Die primär-progressive Form, bei der die Krankheit von Beginn an chronisch fortschreitet, betrifft etwa jeden 15.

Mehr als ein Drittel der Patienten hatten eine Langzeittherapie mit Interferon beta, zwölf Prozent mit Glatirameracetat und drei Prozent mit Immunglobulinen. Mehr als 25 Prozent hatten keine Arzneitherapie

Redaktion: AMSEL e.V., 15.10.2003