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MRT-Diagnose erleichtert

Die Differentialdiagnose Multiple Sklerose versus Hirntumor kann mitunter sehr schwer sein. Tübinger Forscher fanden nun einen Weg, im MRT zu unterscheiden.

Bis zur genauen Diagnose einer Multiplen Sklerose vergehen bis heute gelegentlich noch Jahre. Doch mancher ist richtiggehend froh, so schlimm sich das anhört, wenn es "nur" die MS ist. Denn gelegentlichen Fällen lautet eine der möglichen weiteren Diagnosen zu Beginn auch Glioblastom, ein höhergradiger Hirntumor. Hier unter Umständen Monate zu warten bis zur genauen Diagnose ist grausam für den Betroffenen und seine Angehörigen.

Das Problem: Bei manchen Läsionen oder Raumforderungen ließ selbst das MRT (die Magnetresonanztomografie) bisweilen keinen Unterschied erkennen, auch nicht bei Kontrastmittelgabe, da sich das Kontrastmittel nicht in sondern nur um die Tumorzellen herum anlagert. In solchen seltenen, aber leider vorkommenden Fällen muss man bisher eine Biopsie vornehmen, um einen Tumor auszuschließen.

Tübinger Forschern gelang es nun, dieses Problem zu lösen. Sie koppelten das Kontrastmittel an einen "Liganden", etwa an Antibiotika, ein Antipilzmittel oder Serotonin. Dadurch gelingt auch bei Glioblastomzellen die Aufnahme des Kontrastmittels in das Zytoplasma, also ins Zellinnere, und somit die Unterscheidung zwischen Tumor und Multipler Sklerose. Noch ist das neue Verfahren nicht in die Praxis eingeführt, doch daran arbeiten die Tübinger Forscher. Die Wilhelm Sander-Stiftung förderte dieses Forschungsprojekt.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 27.01.2015

Redaktion: AMSEL e.V., 29.01.2015