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Mit MCC950 Entzündungen bei Multipler Sklerose blockieren

Dies gelang im Tiermodell und könnte auch beim Menschen eine Behandlungsoption bei MS und anderen entzündlichen Krankheiten darstellen.

Ein internationales Team von Wissenschaftlern hat ein Molekül entdeckt, welches Entzündungsprozesse blockieren kann. MCC950 wäre oral einzunehmen. Andere therapeutische Optionen wie Aspirin oder Steroide wie sind mit Nebenwirkungen behaftet.

MCC950 unterdrückt das NLRP3 Inflammasom und somit einen Proteinkomplex weißer Blutkörperchen, der aktivierend auf einen Schlüsselprozess der Entzündung wirkt. Dies geschieht unabhängig vom Ort der Entzündung, also unabhängig davon, ob die Entzündung nun das ZNS, Gehirn und Rückenmark, wie bei Multipler Sklerose betrifft oder beispielsweise Gefäße wie bei Arteriosklerose.

Prof. Matt Cooper erklärt: "MCC950 kann oral verabreicht werden. Die Produktion wird finanziell günstiger sein als gegenwärtige protein-basierte Behandlungen, die täglich, wöchentlich oder monatlich per Spritze injiziert werden." Und der Forscher vom Institut für Molekulare Biowissenschaften der Universität von Queensland fügt hinzu: "Wesentlich ist auch, dass MCC950 kürzer im Körper verbleibt und Ärzten so erlaubt, die anti-entzündliche Aktivität des Medikaments zu stoppen, wenn ein Patient seine natürliche Immunantwort zu 100 Prozent benötigt, um z.B. einen Infekt auszuheilen."

Bisher gibt es jedoch nur Ergebnisse im Tiermodel der Multiplen Sklerose. In der experimentellen Autoimmun-Encephalomyelitis (EAE) konnte MCC950 die Interleukin-1beta (IL-1β)-Produktion reduzieren und die Tier-MS mildern. MCC950 muss sein Potenzial in weiteren Studien bestätigen, vor allen Dingen auf die menschliche Multiple Sklerose übertragbar und vom Nebenwirkungsprofil her vertretbar sein. Bis zu einer möglichen Zulassung eines neuen Wirkstoffes vergehen in der Regel einige Jahre.

Quelle: Trinity College Dublin, 17.02.2015

Redaktion: AMSEL e.V., 20.02.2015