Mit Curry gegen MS?

02.11.06 - Gegen entzündliche Krankheiten wie Rheuma und Multiple Sklerose soll angeblich Kurkuma helfen. Auf die dazugehörige Wurst verzichtet man lieber.

Öfter mal was Neues: Nachdem erst Glutamat als möglicher MS-Auslöser durch die Laienpresse wanderte (wir haben berichtet), gilt deren Aufmerksamkeit nun dem Kurkuma oder Gelbwurz, bekannt als Gelbmacher im Currypulver. Eine Studie mit Ratten an der Unversität in Arizona soll bei den Nagern den Ausbruch von Rheuma verhindert haben.

Die Pflanzenwirkstoffe, sie wurden als Extrakt verabreicht, hemmten angeblich ein bestimmtes Protein in den Gelenken, das wiederum bestimmte Gene im Körper an- und ausschaltet. Deshalb könne Kurkuma möglicherweise auch andere Entzündungskrankheiten beeinflussen, darunter chronische Darmentzündungen, Asthma und sogar Multiple Sklerose. Die bekannten "Ernährungsrichtlinien bei Multiple Sklerose" von Prof. Olaf Adam geben keinen Hinweis auf diese Eigenschaft des Curry. Lediglich dessen Unbedenklichkeit bei MS wird attestiert.

Dass hingegen ausgerechnet Currywurst Entzündungsleiden wie Rheuma lindern, gar am Ausbrechen hindern soll, wie "express.de" behauptet, darf man getrost anzweifeln. Das Gegenteil könnte sogar der Fall sein, denn sowohl das in der Wurst verwendete Schweinefleisch wie das zum Braten benützte Fett wirken bekanntlich entzündungsfördernd.

Schade also: Wieder keine gute Ausrede für den nächsten Besuch an der Imbissbude. Als Alternative empfiehlt die AMSEL-Onlineredaktion gelegentlich eine Handvoll Walnüsse und Wild- statt Schweinefleisch. Das passt zudem viel besser in die Jahreszeit als eine fetttriefende Wurst.

Redaktion: AMSEL e.V., 10.11.2006