Amerikanische Forscher widmeten sich gleich in 2 Studien dem Thema Multiple Sklerose und Menopause. Sie untersuchten zum einen die Daten der Beobachtungsstudie CLIMB dahingehend, wann bei den Frauen jeweils die Menopause eintrat und wie sich der EDSS-Wert entwickelte.
368 der 724 Frauen hatten ihre Menopause bereits abgeschlossen. Mit durchschnittlich 51,5 Jahren traten sie in die Menopause ein. Bei 124 dieser Frauen stellte die Menopause auch einen Anstieg des Behinderungsgrades dar. Durchschnittlicher Beobachtungszeitraum dieser Frauen: 10.4 Jahre. Dieser Krankheitsfortschritt ließ sich nicht mit Vitamin-D-Werten, Rauchverhalten oder Behandlungsart der MS in diesem Zeitraum erklären. Auch die Hormonersatztherapie zeigte in dieser Gruppe keinen Effekt, jedoch war die Zahl der Frauen mit Hormonersatztherapie zu klein, um diesen möglichen Einfluss abschließend beurteilen zu können. Dazu sind größere Studien nötig.
Eine zweite Studie untersuchte den möglichen Einfluss der Menopause auf die Behinderungsprogression bei Multipler Sklerose anhand einer Online-Patientenplattform.
Von den 513 Teilnehmerinnen waren 55% postmenopausal; die Menopause lag bei durchschnittlich 51 Jahren, wobei operativ ausgelöste Menopause früher stattfand und eher mit einer Hormonersatztherapie behandelt wurde als die natürliche Menopause.
Egal ob operative, natürliche oder unnatürlich frühe Menopause: In allen 3 Fällen war ein Zusammenhang mit der Verschlechterung von Symptomen und dem Behinderungsgrad zu erkennen.
Die Forscher schließen aus diesem Ergebnis darauf, dass Onlinepatientenplattformen helfen, solche Zusammenhänge erkennen zu können, bevor diese dann in klinischen Studien überprüft werden.
Quelle: PubMed, Exploration of Changes..., 07.10.2015; PubMed, Patients Report worsens symptoms... , 04.01.2015
Redaktion: AMSEL e.V., 19.10.2015