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Mehr Unterstützung in der Multiple Sklerose-Forschung

06.11.07 (aktualisiert) - Die MSIF startet McDonald-Forschungsstipendien für junge Wissenschaftler, die Hertie-Stiftung nimmt die Blut-Hirnschranke ins Visier, Bund und Länder wollen Berliner Kliniken und Institute disziplinübergreifend fördern.

Sowohl die MSIF (Multiple Sclerosis International Federation), als auch die Hertie-Stiftung als auch die Exzellenzinitiative von Bund und Ländern kümmern sich verstärkt um Multiple Sklerose-Forschung. Ein schöner Erfolg: Binnen eines Monats erschienen die Pressemeldungen zu drei voneinander unabhängigen Anlässen.

MSIF stärkt für junge MS-Forscher

In ihrem 40. Jahr führt die MSIF das McDonald Fellowship für junge MS-Wissenschaftler ein, indem sie fünf Preise in einem Gesamtvolumen von über 250.000 Pfund präsentiert. Die McDonald Fellowships (also Forschungspreise) sollen junge Wissenschaftler aus Argentinien, Brasilin, Rumänien, Spanien und Thailand dazu befähigen, zwei Jahre lang an den weltweit führenden MS-Forschungszentren in Australien, Italien, dem Vereinigten Königreich und den USA zu studieren und zu arbeiten.

Bislang wurde nur jeweils ein Preis ausgesprochen. Dies ist freilich ein deutliches Zeichen, global junge Wissenschaftler zu fördern. Führende Experten aus Deutschalnd, Italien, den Niederlanden, Neuseeland, Spanien, England und den USA werten die Bewerbungen aus.

NeuroCure - Großer Erfolg für Berliner Neurowissenschaftler

Mit rund 40 Millionen Euro fördert die Exzellenzinitiative von Bund und Ländern das Berliner Exzellenzcluster "NeuroCure" bis zum Jahr 2012. Dies gab der gemeinsame Bewilligungsausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Wissenschaftsrats vergangene Woche bekannt. Der Antrag von Charité - Universitäts­medizin Berlin, Humboldt - Universität und Freier Universität stand im Wettbewerb mit 143 starken Konkur­renten. Nur 19 weitere Anträge erhielten die Förderung.

Hauptziel der Initiative "NeuroCure - neue Perspektiven in der Therapie neurologischer Erkrankungen" ist die Übertragung von Erkenntnissen der Grundlagenforschung in klini­sches Handeln. Zunächst wollen sich die Wissenschaftler insbesondere den Erkrankungen Schlaganfall, Multiple Sklerose, sowie Entwicklungsstörungen des Gehirns, die zum Beispiel zu epileptischen Anfällen führen können, widmen. Diese Leiden sind derzeit allenfalls in ihren Auswirkungen zu lindern, in der Regel jedoch nicht heilbar. Sie teilen eine Vielzahl zugrunde liegender Mechanismen, deren Ver­ständnis Voraussetzung ist für eine spätere, wirksame Therapie.

Hertie-Stiftung unterstützt Kooperationsprojekt

Um ganz konkrete Sachverhalte, nämlich das Versagen der Blut-Hirn-Schranke bei Multipler Sklerose geht es in einem Kooperationsprojekt zwischen Neurowissenschaften und Immunologie der Johannes Gutenberg-Universität, das von der Hertie-Stiftung Fördergelder erhält, wie nur neun Tage vor der NeuroCure-Meldung bekannt wurde.

Der Angriff körpereigener Abwehrzellen, welcher zu Entzündungen der Nerven im Gehirn und Rückenmark führt, gelingt den Abwehrzellen offenbar, weil sie die Blut-Hirn-Schranke überwinden können und so und in das Zentralnervensystem vordringen. Welche Rolle dem Botenstoff Interleukin-17 beim Versagen der Blut-Hirn-Schranke zukommt, wollen Wissenschaftler des Instituts für Physiologie und Pathophysiologie und der 1. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universität Mainz in einem gemeinsamen Projekt herausfinden. Nach einer Anschubfinanzierung durch das Interdisziplinäre Forschungszentrum für Neurowissenschaften (IFZN) konnten sie in einem hoch kompetitiven Verfahren Fördergelder der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung einwerben.

Quelle: Charité, Berlin, 19.10.07; idw online, 10.10.07; MSIF November 07

Redaktion: AMSEL e.V., 08.11.2007