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Kortison-Interferon-Kombination nutzlos?

08.07.10 - Erste Studienergebnisse aus Dänemark legen diesen Verdacht nahe. Ob einzelne Multiple-Sklerose-Patienten darauf ansprechen, bleibt abzuwarten.

Ziel der dänischen Forschergruppe war es, heraus zufinden, ob zyklische Gaben von Kortison zusätzlich zu Interferon beta den Krankheitsfortschritt verlangsamen würde gegenüber einer Monotherapie mit Interferon. Dazu erhielten alle 341 Patienten zunächst 3 Monate lang Interferon. Danach erhielten sie zusätzlich entweder Placebo oder aber orales Methylprednisolon 500 mg pro Tag auf 3 aufeinanderfolgenden Tagen über 3 bis 4 Jahre hinweg.

Die Ergebnisse sind nun im Lancet veröffentlicht. Regelmäßige Test, unter anderem MRT, erfolgten. Es zeigte sich am Ende, dass die Wirkstoffgruppe gegenüber der Placebogruppe keinen Vorteil hatte. Ihr Krankheitsverlauf war dem der Placebogruppe vergleichbar.

Es scheint, dass regelmäßige zusätzliche Kortisongaben unabhängig vom akuten Schub nicht für alle Patienten einen Vorteil haben. Ob einzelne Patientengruppen jedoch davon profitieren könnten, müssen weitere Studien zeigen.

Quelle: The Lancet, Juni 2010

Redaktion: AMSEL e.V., 08.07.2010