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Kontrollen ernst nehmen

Das rät die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft bei Dimethylfumarat. Der ursprünglich nur gegen Schuppenflechte eingesetzte Wirkstoff ist seit Anfang 2014 auch zur Behandlung der Multiple Sklerose zugelassen.

Anlass für den Aufruf der AkdÄ, die Kontrollen während einer Dimethylfumaratsäure-Therapie ernstzunehmen ist der Fall eines akuten Nierenversagens bei einer jungen Frau mit Multipler Sklerose. Sie hatte zwar 2012 noch "off-Label" Fumaderm erhalten, also das für Schuppenflechte zugelassene Präparat. Doch erhielt sie eine Dosierung des Wirkstoffes wie er heute auch in Tecfidera, dem bei MS zugelassenen Präparat eingesetzt wird.

Nach 14- bis 24-tägiger Einnahme waren dem Deutschen Ärzteblatt zufolge bei der Frau zunächst gastrointestinale Symptome sowie im Verlauf Fieber aufgetreten. Im Rahmen einer stationären Differenzialdiagnostik wurden dann erhöhte Retentionswerte festgestellt und das Nierenversagen diagnostiziert. Nach Absetzen von Fumaderm und Flüssigkeitssubstitution erholten sich die Werte und sie konnte entlassen werden.

Diese Nebenwirkung scheint insgesamt selten zu sein. Für Fumaderm wird Nierenversagen als mögliche Nebenwirkung angegeben, Häufigkeit unbekannt. Für Tecfidera ergab sich aus den Studien keine nierentoxische Begleiterscheinung. Schädigungen von Niere und Leber würden jedoch auch bei dem MS-Mittel als potenzielles Risiko angesehen, so das Deutsche Ärzteblatt.

Sowohl bei der Psoriasisbehandlung mit Fumaderm als auch beim Einsatz des kürzlich zugelassenen Dimethylfumarats zur Behandlung der Multiplen Sklerose (Tecfidera) müsse die Nierenfunktion entsprechend den Angaben aus den Fachinformationen überwacht werden, d.h. neben Kontrollen
von Blutbild und Leberwerten wird eine regelmäßige
Überprüfung der Nierenfunktion empfohlen: vor Behandlung,
nach 3 und nach 6 Monaten, danach alle 6 bis
12 Monate und wenn klinisch indiziert.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 20.06.2014

Redaktion: AMSEL e.V., 25.06.2014