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Kontrastmittel beim MRT der Multiplen Sklerose

Beim Verlaufs-MRT der MUltiplen Sklerose ist oft kein Kontrastmittel nötig.

Wann braucht man eigentlich Kontrastmittel beim Kernspin und wann braucht man es nicht? Darauf geht Professor Mathias Mäurer in seinem aktuellen Blog ein.

Die Kernspintomographie spielt eine wichtige Rolle bei der Diagnose der Multiplen Sklerose und erst recht in der Verlaufskontrolle der MS. Eine MRT-Aufnahme mit Kontrastmittel kann mehr aussagen als eine Aufnahme ohne Kontrastmittel. Durch das Kontrastmittel werden neue Läsionen (bis zu ca. 6 Wochen alte) in der sog. T1-Wichtung dargestellt. Es braucht also keinen Vergleich mit einer MRT-Aufnahme aus der Zeit davor. Nötig ist das Kontrastmittel aber nicht in jedem Fall.

Die Magnetresonanztomographie (kurz MRT) gilt als nebenwirkungsarm. Im Unterschied zur Röntgenaufnahme oder der Computertomografie ist der Patient hier keiner radioaktiven Strahlung ausgesetzt. Man kann eine MRT-Aufnahme mit und ohne Kontrastmittel machen. Allerdings lagert sich das Kontrastmittel (Gadolinium) im Patienten an und sollte daher möglichst nur zum Einsatz kommen, wenn es einen Zusatznutzen erbringt (amsel.de hatte über vergleichsweise geringe Gadoliniumanreicherungen bei makrozyklischen Kontrastmitteln berichtet).

Mit Multipler Sklerose überdruchschnittlich oft im MRT

Gerade Patienten mit Multipler Sklerose müssen deutlich häufiger in die „Röhre“ als der Durchschnittsbürger. Grund ist die Verlaufskontrolle: Der Vergleich einer vorhergehenden Aufnahme mit der aktuellen Aufnahme zeigt dem Radiologen wie dem Neurologen, an welchen Stellen im Gehirn oder auch im Rückenmark neue MS-Läsionen hinzugekommen sind. Davon abhängig wiederum ist die Behandlungsstrategie, also Verlaufstherapie sowie Schubtherapie und symptomatische Therapie.

Abgesehen von der Platzangst, die manche Menschen ungern ins Kernspin gehen lassen, sind keine Nebenwirkungen durch die MRT bekannt, zumindest nicht, solange kein Kontrastmittel gegeben wird. Untersuchungen in den vergangenen Jahren haben gezeigt, dass sich das Kontrastmittel im Körper des Menschen ansammelt. Mittlerweile kommen nur noch sogenannte makrozyklische Kontrastmittel zum Einsatz, die sich nicht oder kaum anreichern. Ob und welche Nebenwirkungen daraus entstehen, ist zwar unklar, jedoch wird mittlerweile empfohlen, Kontrastmittelgabe nur dann durchzuführen, wenn dies tatsächlich erforderlich ist.

Kontrastmittel braucht es meistens nicht

Genau hier kann Professor Matthias Mäurer in seinem aktuellen Doc Blog-Beitrag MS-Patienten beruhigen: In den allermeisten Fällen braucht es keine Kontrastmittelgabe. Um neue Läsionen zu erkennen, genügt der Vergleich der T2-gewichteten Läsionenen mit einer vorhergegangenen Aufnahme. Ausnahme für Kontrastmittelgabe ist das erste MRT zur Diagnosestellung der Multiplen Sklerose oder auch eine Aufnahme nach längerer Zeit. Im regulären Verlaufs-MRT (wünschenswert einmal im Jahr) ist in der Regel kein Kontrastmittel nötig.

Wichtig ist dagegen, dass man vergleichbare MRT-Aufnahmen erstellt, um aktuelle eben wirklich mit vorangegangenen Aufnahmen vergleichen zu können. Hier ist die radiologische Praxis gefragt, dafür die Voraussetzungen zu schaffen.

Quelle: MS-Docblog.de, 28.01.2020.

Redaktion: AMSEL e.V., 31.01.2020