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Kompetenznetz Multiple Sklerose

28.09.07 - Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert ein bundesweites, zentrenübergreifendes krankheitsbezogenes Kompetenznetz (KKN) zum Thema MS.

Die Förderung der vernetzten klinischen Forschung im Rahmen der "Kompetenznetze in der Medizin" und des "Nationalen Genomforschungsnetzes" durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) möchte neue Maßstäbe für die Strukturierung der krankheitsbezogenen Forschung setzen. Wie das BMFG nun bekannt gab, steht die Einrichtung eines
krankheitsbezogenen Kompetenznetzes zum Thema Multiple Sklerose bevor. Die finanzielle Förderung beträgt jährlich 2,5 bis 5 Millionen Euro - ein starker Gewinn für die MS-Forschung.

Ein Erfolgsrezept

In anderen "Kompetenznetzen in der Medizin" wurden in der Vergangenheit die Voraussetzungen für die Rekrutierung großer Patienten-Kohorten im Rahmen klinischer Studien oder Register geschaffen, Biomaterialbanken aufgebaut und gemeinsam genutzt, interdisziplinäre Kooperationen geschaffen und die Forschungen zum Transfer in die Versorgung verstärkt. Einigen Netzen ist es gelungen, Strukturen aufzubauen, die mittlerweile in dem jeweiligen Krankheitsgebiet als führend in Europa anzusehen sind und in erheblichem Umfang an europaweiten Fördermaßnahmen teilhaben.

Das BMBF beabsichtigt daher, aufbauend auf der Erfahrung der "Kompetenznetze für die Medizin", durch die Förderung von national angelegten "Krankheitsbezogenen Kompetenznetzen" die Vernetzung herausragender Akteure in Forschung und Versorgung zu gesundheitspolitisch wichtigen Krankheitsbildern, darunter die Multiple Sklerose, weiter zu entwickeln und auszubauen, die Effizienz und die Interdisziplinarität der klinischen Forschung zu fördern und das nationale Forschungsprofil in der Gesundheitsforschung zu stärken.

Wissen bündeln und besser nutzen

Die besten Einrichtungen der Forschung und Versorgung können unter Beteiligung von Partnern aus der Wirtschaft ihre Kompetenz und Infrastruktur in diese Netze einbringen mit dem Ziel, die zerstreuten Kapazitäten in exzellenten Forschungsansätzen zusammenzuführen. Diese können alle Bereiche der Forschung und Versorgung thematisieren. Diese Kooperation soll verschiedene Bereiche verbessern:

  • die Qualität und Ergebnisorientierung der Forschung,
  • die Weiterentwicklung und Nutzung leistungsfähiger Forschungsinfrastruktur
  • die beschleunigte Umsetzung von Erkenntnissen der Grundlagenforschung in die klinische Praxis (Translationsforschung)
  • und die beschleunigte Umsetzung von Erkenntnissen der Grundlagenforschung in die Versorgung oder industrielle Verwertung (Transferforschung).

Damit verbunden ist eine bessere Koordination wichtiger nationaler Akteure im Hinblick auf die von der EU-Kommission vorangetriebene Konzertierung der Forschung in einem europäischen Forschungsraum.

Durch eine Förderung von bis zu vier Perioden von jeweils drei Jahren sollen die Ergebnisse der Förderung nachhaltig aufgebaut und gesichert werden. Zudem wird durch die Möglichkeit der Integration neuer Partner zu Beginn jeder der dreijährigen Förderphasen sowie durch einen möglichen Aufwuchs der Fördermittel sichergestellt, dass sich die Netzwerke im Hinblick auf wissenschaftliche Aktualität und thematische Verbreiterung über den gesamten Förderzeitraum organisch fortentwickeln können. Durch den sukzessiven Aufbau der geplanten Netze auf der Basis von überschaubaren Konsortien von Forschern (= Verbünde) wird die Flexibilisierung der Netzstruktur erleichtert. Für unterschiedliche Typen von Forschungsvorhaben und Infrastrukturmaßnahmen wird die Vergleichbarkeit der Anträge durch die Vorgabe von Standards gesichert.

Quelle: Pressemitteilung des BMFG, 26.09.07

Redaktion: AMSEL e.V., 27.09.2007