Spenden und Helfen

Können Cannabinoide MS-Schübe reduzieren?

Bisher galten Cannabinoide nur als symptomatische Therapie bei Multipler Sklerose, und selbst da wirkt es nicht bei jedem. Ein israelisches Forscherteam behauptet nun: Cannabisextrakte können mehr.

Rund 70 verschiedene Marihuana-Cannabinoide wurden bislang identifiziert. Seit Kurzem ist ein Nasenspray mit Cannabisextrakten gegen Schmerzen bei Multipler Sklerose zugelassen. Es wirkt allerdings nur bei Patienten, die eine hohe Zahl an Cannabis-Rezeptoren haben.

Cannabinoide: anti-entzündlich und regenerativ ?

Dass Cannabinoide Symptome bei MS (wie anderen Krankheiten) lindern können, war also lange bekannt. Israelische Forscher schreiben Marihuana nun aber auch antientzündliche, ja womöglich regenerative Wirkung zu.

Ärzte und Patienten schätzen an diesen Auszügen, dass sie lindern ohne high zu machen. Die bewusstseinsverändernde Wirkung ist in den medizinischen Wirkstoffen gleich Null, denn die steckt vor allem in Tetrahydrocannabinol, kurz THC. Cannabidiol, kurz: CBD, gilt als stärkstes unter den Cannabinoiden ohne High-Effekt.

Im Fall dieser Studie wurde beiden Cannabinoiden, CBD und THC eine Wirkung auf chronische Krankheiten wie Multiple Sklerose nachgewiesen. Der Studie zufolge sind beide Substanzen in der Lage, beschädigte Immunzellen effektiv zu reprogrammieren, so dass diese nicht weiter körpereigenes Gewebe im Hirn und im Rückenmark angreifen - zumindest im Mausmodell der MS.

Paralysierte Mäuse gehen wieder

CBD wie THC waren dazu in der Lage, Immunzellen von "Maus-MS"-gelähmten Mäusen daran zu hindern, weiter Entzündungsmoleküle zu produzieren. In einer früheren Studie (2011) zeigten Zvi Vogel und Team sogar, dass paralysierte "MS-Mäuse" wieder das Gehen lernten, nachdem man ihnen CBD injiziert hatte.

Wenn man es richtig anwendet, hat Cannabis ein hohes Potenzial, so Ewa Kozela. Am Menschen muss die genaue Wirkung allerdings erst noch geprüft werden. Maus- und Menschenimmunsystem sind sich zwar dank Jahrtausende langer Symbiose sehr ähnlich, doch sie sind nicht gleich. Auch das Maus-Modell der MS unterscheidet sich in einigen Punkten von Multipler Sklerose beim Menschen.

Quelle: Natural News, 15.10.2013

Redaktion: AMSEL e.V., 21.10.2013