Je wärmer desto Zecke

Sie lieben es mollig warm und haben auch nichts gegen einen gelegentlichen Regenguss. Eigentlich sind sie gar nicht so viel anders als wir Menschen: die Zecken.

2018 werde ein Zecken-Jahr, warnen die Experten vom Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF). An einem Modellstandort fiel die Zahl der Zecken mehr als doppelt so hoch aus als im Vorjahr. Das liegt an den hohen Temperaturen bei gleichzeitig ausreichend Feuchtigkeit. Leider erhöht sich mit der Anzahl der Zecken auch das Risiko für Menschen, an Hirnhautentzündung (FSME) oder auch an Borreliose zu erkranken.

Beide Krankheiten werden durch Zecken übertragen Gegen die Frühsommer-Meningitis kann man sich impfen lassen, gegen Borreliose leider nicht. Hier hilft nur, sich nach Aufenthalten im Freien gründlich abzusuchen und Zecken gegebenenfalls zu entfernen. Je länger eine infizierte Zecke an einen Wirbeltier, also auch am Menschen, saugt, desto eher kann sie Krankheiten übertragen. Darum sollte man nicht zuwarten, wenn man einen "gemeinen Holzbock“, lateinisch Ixodes ricinus,  auf der Haut findet.

Wachsam sein

Gegen die Frühsommer-Meningitis kann man sich zwar impfen lassen, ist sie einmal ausgebrochen, gibt es gegen das Virus jedoch keine Heilung. Bei der Borreliose verhält es sich umgekehrt: Hier gibt es keine Möglichkeit zu impfen, jedoch helfen Antibiotika, eine Borreliose auszuheilen.

Die Schwierigkeit bei der Borreliose besteht darin, sie zu diagnostizieren. Nicht immer kündigt sie sich durch einen runden roten Fleck um die Zeckenbissstelle herum an. Borreliose gehört  auch zu den auszuschließenden Erkrankungen bei der Diagnose einer MS.  Die Symptome selbst können den Symptomen einer Multiplen Sklerose sehr ähneln. Darum hilft vor allen Dingen 2018 nur eines: wachsam zu sein.

 Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZFI), 28.06.2018

Redaktion: AMSEL e.V., 11.07.2018