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Irrtum: MS ließe sich durch Diät heilen

AMSEL räumt auf mit den Irrtümern und Vorurteilen über MS. Heute das Thema: Multiple Sklerose ließe sich durch Diät heilen.

Meldungen über eine Heilung oder wirkungsvolle Therapie der MS haben etwas Magisches. Gerade wenn man selbst als MS-Betroffener in einer schwierigen Lebenssituation ist und sich mit hohem Energieaufwand der Krankheit gegenüber behaupten muss, um die Entscheidungshoheit über sein Leben zu behalten. Da möchte man doch z.B. gerne an die eine oder andere Wunder-Diät glauben, die zu schier unglaublichen Heilungserfolgen in der Behandlung der MS geführt haben soll. Aber so einfach ist es leider nicht.

Fakt ist: Eine ausgewogene Ernährung ist neben ausreichend Bewegung, möglichst an der frischen Luft generell und besonders bei chronischen Krankheiten wie der Multiplen Sklerose eine solide Basis für einen guten Allgemeinzustand und persönliches Wohlbefinden – eine Erkrankung wie die MS heilen kann sie aber nicht.

Das Angebot an Diäten ist groß...

Diäten gibt es viele und was der eine empfiehlt, wird vom anderen als schädlich oder zumindest kontraproduktiv abgelehnt. Wissenschaftliche Nachweise über die Wirkung von Diäten sind eher rar, die Studienlage ist dünn. Umso bunter das Angebot an Diäten, sei es

  • die Paleo-Diät,
  • die ketogene bzw. Low-Carb-Ernährung,
  • salzreduzierte Diät,
  • Rohkost,
  • eine vegane oder
  • lacto-vegetarische Kost,
  • eine Mittelmeer-Diät,
  • therapeutisches Fasten,

um nur einige zu nennen.

Einig sind sich die Experten darin, dass die Ernährung über die Darmflora auf das Immunsystem und damit auf die MS einwirken kann. Nicht zu vernachlässigen ist außerdem der psychologische Effekt einer bewussten Ernährung, denn man kann damit nicht nur das Gewicht, sondern auch die Lebensqualität und das Allgemeinbefinden wohltuend beeinflussen. Man kann selber etwas machen und fühlt sich der Krankheit nicht ganz so machtlos ausgeliefert.

Also doch mediterran? Einiges spricht dafür.

Wer seine Ernährung umstellen möchte, der sollte persönliche Vorlieben beim Essen unbedingt berücksichtigen, um das Durchhaltevermögen zu fördern. Gerade bei Extremformen von Diäten wie Fasten oder völliger Verzicht auf Kohlehydrate ist unbedingt ein Arzt mit einzubeziehen. Heilen allerdings lässt sich die MS durch eine Diät oder Nahrungsumstellung leider nicht.

Also: Erwartungen herunterschrauben und sich ausgewogen ernähren. Was aber ist ausgewogen? Prof. Dr. med. Mathias Mäurer sieht eine ausgewogene Ernährung in dem, was allgemein als mediterrane Kost verstanden wird. Ausgewogen nicht nur im Hinblick auf eine neurologische Erkrankung wie die MS, sondern auch gut für Herz und Kreislauf.

Ein anderes Thema wiederum sind bestimmte Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin D oder auch Propionsäure. Hierüber hat amsel.de bereits berichtet, zuletzt hier:

Eine Krankheit, viele Vorurteile

Redaktion: AMSEL e.V., 25.01.2019