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Interferon nach dem ersten MS-verdächtigen Symptom

07.05.07 - Studiendaten legen nahe, dass das Risiko einer Behinderungszunahme bei frühzeitiger Therapie deutlich sinkt.

Neue Studiendaten zum Schering-Mittel Betaferon im Anfangsstadium der Multiplen Sklerose zeigen, dass das Auftreten bleibender Behinderungen signifikant verzögert werden kann. Setze eine Therapie bereits nach dem ersten Verdacht auf Multiple Sklerose ein, senke sich das Risiko einer Verschlechterung nach EDSS-Skala um 40 Prozent, wie nun auf der 59. Jahresversammlung der American Academy of Neurology (AAN) in Boston, Massachusetts bekannt wurde.

Die sofortige Betaferon-Behandlung von Patienten mit Verdacht auf Multiple Sklerose nach einem ersten Schub könne das Risiko bleibender neurologischer Schäden signifikant senken, wie neue, von Bayer Schering Pharma veröffentlichte Studiendaten zeigten. Die BENEFIT (BEtaferon in Newly Emerging multiple sclerosis For Initial Treatment)-Studie misst das Ausmaß neurologischer Beeinträchtigungen anhand der sogenannten EDSS-Skala (Expanded Disability Status Scale) und ermittelt die Wirksamkeit einer frühen Betaferon-Behandlung verglichen mit einer später einsetzenden Therapie über einen Zeitraum von drei Jahren.

Als "sofortige Behandlung" gilt in der Studie der Therapiebeginn nach dem ersten klinischen Schub; die "später eingeleitete Therapie" wird nach dem zweiten klinischen Schub oder nach zwei Jahren begonnen, je nachdem, welches Ereignis zuerst eintritt. Durch die frühe Interferonbehandlung werden auch solche Patienten therapiert, die niemals an Multiple Sklerose erkranken.

Bayer Schering Pharma-Konkurrent Serono hatte nachgezogen und prüft ebenfalls den frühzeitigen Einsatz seines MS-Mittels Rebif. Mit Ergebnissen aus dieser Studie und eventuellen Folgen für die Zulassung ist jedoch erst später zu rechnen, da der Studienbeginn mit zeitlichem Abstand zu Bayer Schering erfolgte.

Redaktion: AMSEL e.V., 07.05.2007