Spenden und Helfen

Interferon beta-1b jetzt als Erstlinientherapie in Europa

09.06.06 - Betaferon hat von der Europäischen Kommission eine Zulassungserweiterung erhalten.

EMEA lässt Interferon beta-1b (Betaferon) zur Behandlung der MS nach dem ersten Schub zu. Dieser Beschluss hatte sich bereits angedeutet (wir haben berichtet).

Auf der Grundlage der Resultate der BENEFIT-Studie (Betaferon in Newly Emerging Multiple Sclerosis For Initial Treatment-Study) hat die europäische Behörde EMEA jetzt die Zulassung für das Interferon beta-1b erweitert:
Stand das Interferon beta-1b schon seit 1995 bzw. 1998 MS-Patienten mit schubförmiger bzw. sekundär-progredienter MS zur Verfügung, so ist es jetzt auch für diejenigen verfügbar, die mit einem ersten Schub zum Arzt kommen, der eine Multiple Sklerose vermuten lässt.

Die Zulassungserweiterung gilt für alle 25 EU-Staaten sowie für Island und Norwegen. So erhalten die Patienten eine wichtige Behandlungsoption, um ihr Risiko für eine klinisch gesicherte MS zu reduzieren (etwa 50 Prozent) und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

„Schon früh im Krankheitsverlauf kommt es auf eine wirksame Behandlung an“, erklärte Professor David Bates von der University of Newcastle upon Tyne. „Wichtige Studien haben gezeigt, dass es bereits in der frühesten Krankheitsphase zu irreversiblen Schäden an Nerven und Gehirn kommen kann. Jetzt können wir Patienten schon ab den allerersten Anzeichen der MS mit einem Medikament behandeln, das seit 16 Jahren ein hervorragendes Sicherheitsprofil aufweist.“

„Die Ergebnisse der BENEFIT-Studie bestätigen, dass Betaferon den Verlauf von Multipler Sklerose bei Patienten mit ersten Anzeichen der Krankheit erfolgreich verlangsamen kann – besonders in dem allerersten Stadium, in dem die Therapie den größten Nutzen hat,“ so Dr. Darlene Jody, Leiterin der globalen Geschäftseinheit Spezialtherapeutika bei Schering.

Die Zulassungserweiterung für Betaferon bezieht sich auf die Behandlung von Patienten nach einem ersten Schub, der auf MS hindeutet, bei dem Zeichen von Myelinabbau durch einen aktiven Entzündungsprozess aufgetreten sind. Voraussetzung ist, dass der Schub schwer genug war, um eine intravenöse Cortisontherapie zu benötigen, außerdem müssen andere mögliche Diagnosen ausgeschlossen sein und die Patienten ein hohes Risiko tragen, eine klinisch gesicherte MS zu entwickeln.

Quelle: Schering AG

Redaktion: AMSEL e.V., 01.09.2006