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Immun-Therapie mit Potenzial für Multiple Sklerose-Patienten

Ein amerikanischer Forscher fand einen einfachen Weg, die Maus-MS zu behandeln. Im Unterschied zu Vorarbeiten auf diesem Gebiet kommt hier ein bereits zugelassenes Mittel namens sulfo-SMCC zum Einsatz. Dies könnte Untersuchungen wie Zulassung verkürzen.

Nicht nur gelang es dem Team aus Florida, die EAE im Frühstadium gut zu behandeln - sie konnten mit dem Milzzell-Mix sogar ihren Ausbruch gänzlich verhindern. Zwar ist die Tier-MS EAE nicht identisch mit der menschlichen Multiplen Sklerose, doch Chiang-Qing Xia, M.D., Ph.D, Forschungs-Assistenzprofessor der Universität von Florida, meint, es gäbe genügend Ähnlichkeiten, um mit seinem Immuntherapieansatz eines Tages auch Menschen mit Multipler Sklerose zu behandeln. Die Ergebnisse seien in hohem Grad klinisch übertragbar.

Bei dem erfolgreich an EAE (Experimentelle Autoimmun-Encephalomyelitis) getesteten Verfahren werden Milzzellen mit einem Autoantigen gekoppelt und als Infusion verabreicht. Dadurch konnte Xia einen späteren Ausbruch von EAE bei Mäusen verhindern. Mehr noch gelang es außerdem, eine bereits ausgebrochene und im Anfangsstadium befindliche EAE bei den Mäusen dramatisch umzukehren (wenngleich wohl nicht völlig rückgängig zu machen).

Dieser Ansatz ist für sich genommen nicht neu, jedoch verwendeten Xia und sein Team ein anderes Mittel als bisher üblich, um die Milzzellen und die Autoantigene zu verbinden. Die Substanz nennt sich Sulfo-SMCC und ist in verschiedenen klinischen Studien getestet und bereits von der FDA, der US-amerikanischen Lebensmittel- und Arzneibehörde, zugelassen. Verglichen mit dem bereits etablierten Verfahren ist die Sulfo-SMCC-Methode einfacher, schneller und weniger toxisch.

Und so funktioniert das Ganze: Proteinfragmente des Myelin werden mit Milzzellen gekoppelt und in die Mausmodelle Injiziert. Nach über 2 Monaten verhinderte dies einen Ausbruch der EAE. Ähnlich konnte so eine bereits ausgebrochene EAE wieder nahezu rückgängig gemacht werden. Die Forscher vermuten, dass die Milzzell-Autoantigen-Kombination die hilfreichen Zellen des Immunsystems aktiviert, während sie diejenigen Zellen unterdrückt, die die Krankheit auslösen und mit Autoimmunkrankheiten zusammenhängen.

Bei der Übertragung auf Menschen müssten vermutlich Proteinfragmente, die zu den Autoantigenen zählen mit peripheren weißen Blutzellen gekoppelt und per Transfusion verabreicht werden. Immunologisch und pathologisch ähneln sich EAE und menschliche Multiple Sklerose.

Quelle: Mitteilung der Universität von Florida, Gesundheit, Institut für Pathologie, Immunologie, und Laboratoriumsmedizin, 24.11.2015

Autor: Doug Bennett

Redaktion: AMSEL e.V., 25.11.2015