Mitoxantron wird bei Multiple Sklerose als Eskalationstherapie mitunter im progredienten Verlauf eingesetzt. Ein wirksames Medikament, wenngleich mit unter Umständen kardiotoxischer, also herzschädigender Wirkung. Amerikanische Forscher haben daher mit Dexrazoxane ein Medikament zum Schutz des Herzmuskels bei Mitox-Patienten untersucht.
In einer Open-Label-Studie gingen sie der Frage nach, ob sich die Kardiotoxizität von Mitoxantron durch Dexrazoxane unterdrücken lässt. Alle MS-Probanden erhielten vierteljährlich 48 mg Mitoxantron je Quadratmeter Körperoberfläche, eine Gruppe zusätzlich Dexrazoxane, die andere nicht. Mit bildgebenden Verfahren wurde die Herzfunktion überprüft.
Das Ergebnis sprach für den Einsatz des Kardioprotektors: Bei Patienten, die Dexrazoxane erhielten, verschlechterte sich die Pumpleistung der Herzkammer signifikant weniger als in der Kontrollgruppe ohne Kardioschutz. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass Dexrazoxane innerhalb von Mitox-Therapien bei MS eine herzschützende Wirkung entfaltet.
Quelle: Annual Neurology (Jan. 2006; englisch)
Redaktion: AMSEL e.V., 14.02.2008