"Heilen mit Nichts"

10.04.08 - Placebo, ein Zaubermittel? Es gibt sie als Pille, Spritze, Akupunktur und sogar als Operation: SWR2 erklärt im Livestream, "wie und wann Placebos wirken" und zeigt die Ursache für die erstaunlichen Effekte.

Placebos gibt es in unterschiedlichsten Formen von der Pille über die Spritze bis hin zur Scheinoperation, ja, sogar das Gespräch mit dem Arzt kann den Placebo-Effekt hervorrufen. Je mehr Placebo-Effekte, desto besser das Ergebnis, so ist im SWR2-Livestream zu hören. Auch wirken kleine bunte Placebo-Pillen besser, als mittelgroße und weiße. Es gibt also eine Placebohierarchie.

Entscheidend sei die Erwartungshaltung des Patienten. Je mehr die Symptome von der Wahrnehmung gesteuert werden, umso besser lassen sie sich mit Placebos behandeln. Daher auch ihr bevorzugter Einsatz gegen Schmerzen. Doch Vorsicht: Ein Placebo kann wie sein echtes Gegenstück Nebenwirkungen hervorrufen. Gerade für die Beurteilung von Studienergebnissen ist dieses Wissen von Bedeutung. Auch gegen Multiple Sklerose laufen etliche placebo-kontrollierte Studien.

Nachdem es fast alle möglichen Wirkungen und Nebenwirkungen auslösen kann, ist das Placebo also ein Zaubermittel? Wohl weniger. Eher zaubert das menschliche Gehirn, so die SWR2-Moderatoren.

Redaktion: AMSEL e.V., 10.04.2008