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Hautreaktionen bei subkutan gespritzten Interferonen

17.05.06 - Viele Dinge setzen der Haut zu. Sonne, Chlorwasser, Injektionen. Mit einigen Tricks lassen sich die Hautreaktionen mildern.

Ein Teil der Multiple Sklerose-Patienten reagiert mit lokalen Reaktionen auf subkutane Interferonspritzen (Betaferon, Rebif). Mit ein paar Tricks lassen sich solche Reaktionen vermeiden.

Die lokalen Reaktionen, eine spezifische T-Zell-Reaktion, sind durch das Interferon selbst ausgelöst. Vor allem kommen sie an den Exteremitäten vor, Bauch und Po bleiben eher verschont. Wichtig beim Injizieren ist, dass das Interferon auch wirklich unter die Haut gelangt und nicht in die Haut.

Beim Spritzen sollte man deshalb darauf achten, dass die Nadel absolut trocken ist (also kein Interferon an der Sitze ist), dass sie beim Einstechen senkrecht steht und wirklich bis unter die Haut geführt wird. Die Interferon-Hersteller bieten in der Regel entsprechende Injektionshilfen an, die diese Arbeit erleichtern. Bei Avonex spritzt man ohnehin intramuskulär.

Am Besten lässt man die Spritze Experten zufolge nach dem Injizieren für 10 bis 20 Sekunden in der Haut, damit beim Herausziehen keine Flüssigkeit in der Haut bleibt, und benützt dann zur Desinfektion einen Alkoholtupfer. Die Einstichstelle sollte außerdem regelmäßig gewechselt werden und das Mittel nicht direkt aus dem Kühlschrank kommen.

Auch ohne Interferontherapie haben viele MS-Betroffene trockene Haut. Diese Patienten sollten noch vor Therapiestart intensiv Hautpflege betreiben. Treten dennoch Hautreaktionen auf, dann helfen Zinklotion, Kühlpads, Umschläge mit Schwarztee-Beuteln oder Zwiebelwickel. Schwerere Hautreaktionen lindert eine kortisonhaltige Creme. Hilfreich sind auch harnstoffhaltige Cremes oder analgetikumhaltige Pflaster.

Redaktion: AMSEL e.V., 01.09.2006