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Hat Ernährung Einfluss auf die Entstehung chronischer Erkrankungen?

12.08.2009 - "Eine gesunde Lebensweise senkt das Risiko für chronische Erkrankungen um 78 Prozent", so das Ergebnis der Potsdamer Langzeitstudie vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung.

Seit langem ist bekannt, dass der Lebensstil das Risiko für chronische Erkrankungen beeinflusst. Ziel der Potsdamer-Studie war nun, die Einzel- sowie kombinierten Effekte der vier wohl einflussreichsten Lebensstilfaktoren zu untersuchen - nämlich den Raucherstatus, das Körpergewicht in Relation zur Körpergröße, den Aktivitätsstatus und die Ernährungsweise.

Das Ergebnis der Studie, die Heiner Boeing vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) leitet: Wer niemals geraucht hat, nicht massiv übergewichtig ist, pro Woche mehr als dreieinhalb Stunden körperlich aktiv ist und sich gesund ernährt, hätte im Vergleich zu einer Person, die sich gegenteilig verhält, ein um 78 Prozent vermindertes Risiko, chronisch zu erkranken. Detailliert betrachtet, sinke bei einer solchen gesunden Lebensweise das Diabetesrisiko sogar um 93 Prozent und das Herzinfarktrisiko um 81 Prozent. Das Schlaganfallrisiko vermindere sich dabei immerhin noch um die Hälfte und das Krebsrisiko um 36 Prozent.

Grundlage der Studienergebnisse waren Daten von 23.153 weiblichen und männlichen Studienteilnehmern der Potsdamer European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC). Im Schnitt waren die Frauen und Männer bei Studieneintritt 49,3 Jahre alt. Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit betrug etwa acht Jahre.

"Daneben untersuchten wir auch, welche Kombination der gesundheitsförderlichen Lebensstilmerkmale besonders günstig ist", sagt Heiner Boeing. "Wer einen BMI unter 30 aufweist, vermindert allein hierdurch sein Risiko chronisch zu erkranken um mehr als die Hälfte. Dies trifft besonders auf das Typ-2-Diabetesrisiko zu. Ist man dann auch noch sein Leben lang Nichtraucher, so vermindert sich das Risiko für chronische Erkrankungen sogar um 70 Prozent. Aber auch Raucher und Exraucher können ihr Risiko durch eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und ein normales Körpergewicht um bis zu 70 Prozent senken".

Quelle: Pressemeldung des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE), 11.08.09

Redaktion: AMSEL e.V., 12.08.2009