Hakenwürmer gegen MS?

14.04.09 - Britische Forscher testen ungewöhnliche Behandlung von Menschen mit Multipler Sklerose.

Hakenwürmer, so die Forscher, könnten das Immunsystem Multiple Sklerose-Kranker günstig beeinflussen und damit die Anzahl der Schübe verringern. Denn Hakenwürmer, vermuten die Wissenschaftler, schwächen das menschliche Immunsystem, um ihm selbst zu entgehen. Bei MS-Patienten, deren körpereigene Abwehr sich gegen gesunde Nervenfasern richtet, könnte dies unter Umständen weniger Schübe bedeuten.

Eine frühere kleine Studie (wir berichteten) hatte gezeigt, dass MS-kranke Menschen, die gleichzeitig von einem Darmparasiten befallen waren, seltener Schübe erlitten. Ein Grund für die britische MS-Gesellschaft, die Phase II-Studie finanziell zu unterstützen. Neun Monate sollen die winzigen Würmer in den Studienteilnehmern verbleiben. Bis Dezember 2011 läuft die Rekrutierungsphase fü die kleine randomisierte, plazebo-kontrollierte Doppelblindstudie, die 30 Probanden einschließen wird. Insgesamt wird die Untersuchung über drei Jahre laufen.

Würmer als neue Therapie? Sie wären kostengünstig, natürlich und ließen sich leicht wieder aus dem Körper entfernen, sagt der Studienleiter, Prof. Chris Constantinescu, Nottingham University Hospital NHS Trust, Nottinghamshire.

Quelle: Netdoktor vom 05.03.09
Mitteilung der britischen MS-Gesellschaft vom 20.10.08

Redaktion: AMSEL e.V., 14.04.2009