Wer dieser Tage mit einem Kribbeln in Hals und Nase schnieft und niest, der hat sich nicht unbedingt eine Erkältung eingefangen. Es könnte auch eine Allergie sein. Gerade die "beliebte" Pollenallergie schlägt von Jahr zu Jahr früher zu. Das kann unter anderem mit der Erderwärmung um 0,6 Grad in den vergangenen 50 Jahren zusammenhängen, wie Professor G. Schultze-Werninghaus von der Ruhr-Universität Bochum gegenüber dem Ärzteblatt erklärt.
Die Jahrgänge 1962 bis 1971 sind deutlich stärker von Allergien betroffen als frühere Generationen. Knapp die Hälfte diesen Alters leidet an Allergien. Häufigste Form ist die Pollenallergie - eine Volkskrankheit par Excellence. Und die macht freilich keineswegs vor Multiple Sklerose-Betroffenen Halt.
Hasel und Erle heißen die momentanen Bösewichter aus der Luft. Bald schon folgt die Birke mit ihren gemeinen Kumpels. Einziger Vorteil am frühen Pollenstart: Wir müssen nicht mehr unsere Kollegen verdächtigen, dass sie uns angesteckt haben, oder gar wildfremde Menschen in der S-Bahn. Aktuelle Informationen über den Pollenflug erteilt der Deutsche Wetter Dienst (DWD).
Doch was tun, wenn's in der Nase kribbelt und die Augen gerötet sind? Hilfreich neben Antihistaminen und eventueller Asthmaprophylaxe ist die Allergenreduktion. Allabendliches Haarewaschen vermindert die Pollen um einen herum enorm und erhöht die Schlafqualität. Lüften und Spazierengehen während (!) oder kurz nach einem Regenguss sorgt für frische, fast allergenfreie Luft bei ansonsten geschlossenen Fenstern. Und ein Wechseln der Innenraumfilter in der Autolüftung wie in Staubsauger und Klimaanlage verbessert ebenfalls das allgemeine Wohlbefinden. Im Handel gibt es spezielle Allergiefilter, die so engmaschig sind, dass Pollen daran hängen bleiben. Als wenig hilfreich erwiesen sich hingegen Türschilder, welche die Pollen höflich auffordern "Wir müssen draußen bleiben". - In diesem Sinne allen Pollengeplagten ein herzhaftes "Ha-tschi"!
Redaktion: AMSEL e.V., 21.11.2007