Grüner Tee bei MS

11.01.06 - Wundermittel aus dem Supermarktregal? - Bisher ist alles Zukunftsmusik.

Grüner Tee ist derzeit in aller Munde. Auch gegen Multiple Sklerose soll er helfen, doch möglicherweise wird die Nachricht vom Wundertee gerade etwas hochgekocht.

Zwar gibt es Forschungsergebnisse zu Polyphenolen, den Wirkstoffen des grünen Tees, die den inflammatorischen Bereich eventuell positiv beeinflussen können. Humane Daten fehlen allerdings noch.

Einstweilen stimmen die Grundlagenforschungsdaten recht optimistisch. Allerdings ist es noch zu früh, zu sagen, ob bei Menschen mit MS überhaupt ein Effekt erzielt wird oder wie stark dieser Effekt ausfallen könnte. Erst recht kann man zu diesem Zeitpunkt keineswegs raten, dass von Stund' an alle MS-Patienten grünen Tee trinken sollen.

Immerhin: Die Berliner Charité plant eine Studie mit Extrakten des grünen Tees für diese Patientengruppe. Sie soll möglichst bald starten, vorerst jedoch ausschließlich Probanten mit schubförmig-remittierendem Verlauf einschließen, die seit mindestens einem halben Jahr mit Copaxone behandelt werden.

Von einer "vielversprechenden Substanz" spricht Dr. Jan-Markus Dörr vom Institut für Neuroimmunologie der Charité, schränkt beim Gespräch mit der AMSEL-Onlineredaktion jedoch gleichzeitig ein: "Weitere Ergebnisse wird die Zukunft bringen."

Einen Effekt hat der grüne Tee bereits beim Menschen gezeigt: Der Sud putscht enorm auf. Potentielle Selbstanwender seien also vorab gewarnt, zuviel davon zu später Stunde zu genießen.

Quelle: Charité
amsel.de
Bundesministerium für Bildung und Forschung

Redaktion: AMSEL e.V., 13.01.2006