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Gliazellen und Multiple Sklerose

Diese Animation gibt den Blick auf die Nervenfasern frei. Tatsächlich tummeln sich zwischen diesen Nervenfasern unendlich viele Gliazellen.

Wozu dienen eigentlich Gliazellen und welche Funktion haben sie bei MS? Professor Mathias Mäurer unternimmt einen Exkurs in die Neuro-Anatomie.

Immer wieder hört man im Zusammenhang MS von den sogenannten Gliazellen, zuletzt in Bezug auf die BTKi, eine neue Wirkstoffklasse in der Pipeline. Doch was sind das eigentlich für Zellen und welche Rolle spielen sie bei Multipler Sklerose? Glia kommt aus dem lateinischen und steht für Kleben. Lange Zeit wusste man nicht sehr viel über Gliazellen.

Inzwischen unterscheidet man drei Arten von Gliazellen: die Mikroglia, die Astrozyten und die Oligodendrozyten. Man hat außerdem herausgefunden, dass Gliazellen die MS sowohl fördern, wie auch bremsen können.

Gute Gliazelle, böse Gliazelle

Insgesamt unterstützen Gliazellen das zentrale Nervensystem. So weiß man zum Beispiel, dass die Oligodendrozyten die Myelin-Produktion fördern. Sie wickeln sich dabei um die Nervenfaser herum, bis eine dicke Myelinschicht entsteht und die Faser ähnlich wie bei einem Stromkabel schützen kann.

Leidet der Patient jedoch unter der Autoimmunerkrankung Multiple Sklerose, dann sind es vor allen Dingen überaktivierte Mikroglia, die das Entzündungsgeschehen antreiben können, und genau hier setzen die neuen BTKi an.

Quelle: MS-Docblog, 08.02.2023.

Redaktion: AMSEL e.V., 08.02.2023