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Gliazellen in der Mutter-Rolle

Sie beschützen und ernähren ihre Axone. Die Gliazellen versorgen Nerven nicht nur mit Myelin, sondern auch mit Energie, wie Forscher des Max-Planck-Institutes herausgefunden haben.

Bis zu einem Viertel unseres Energieverbrauchs geht auf Kosten des Gehirnes. Nicht nur ist das Hirn eingroßer Energiefresser, sondern dabei auch noch selbstsüchtig. Ihm obliegt die Zuteilung der Energie an die Organe. Als erstes denkt es dabei an sich selbst. Und muss es auch, schließlich, gilt es für jede Handlung, jeden Gedanken, Botschaften lange Axone entlang zu jagen, und, bitte, auch noch in Blitzgeschwindigkeit.

Damit das alles "flutscht" sind unsere Nervenenden im zentralen Nervensystem mit Myelin umgeben, den Isolierungen der Nervenkabel (siehe auch dieses nette Video aus einem Science Slam zum Thema). Die Oligodentrozyten, eine spezielle Form der Gliazellen, spielen dabei eine wichtige Rolle: Sie wickeln sich mehrfach um das Axon, um es zu schützen.

Doch sie haben nicht nur diese Funktion. Forscher des Max-Planck-Institutes fanden jetzt heraus, dass die Gliazellen mit ihnen assoziierte Axone nicht nur schützen, sondern auch ernähren. Sie sorgen dafür dass den Axonen die nötigen Stoffwechselprodukte (Glukose) zur Verfügung stehen, nehmen also laienhaft ausgedrückt so etwas wie eine Mutterrolle gegenüber den Nervenenden ein: sie schützen und sie füttern diese.

Möglicherweise habe es mit dieser Doppelfunktion zu tun, dass es bei demyelinisierenden Erkrankung wie der Multiplen Sklerose häufig zum Axonverlust komme. Im Detail lassen sich diese Schritte in der Meldung des Max-Planck-Institutes nachvollziehen.

Quelle: Max-Planck-Institut, 03.05.2012

Redaktion: AMSEL e.V., 04.05.2012