Fumarsäure kommt 2012

Prof. Dr. med. Ralf Gold rechnet 2012 mit der Zulassung des vielversprechenden Medikamentes, der dann zweiten oralen Therapie gegen Multiple Sklerose. Gold erhält im Dezember den Sobek-Forschungspreis. Die AMSEL-Onklineredaktion sprach vorab mit dem engagierten Neurologen und MS-Forscher.

  1. Herr Prof. Gold, am 9. Dezember werden Sie den Sobek-Forschungspreis entgegennehmen - wie geht es Ihnen?

    Prof. Gold: Ich habe mich sehr über den Preis gefreut – für mich ist dies eine herausragende Ehrung.
  2. Multiple Sklerose ist schon seit Ihrer Assistentenzeit in Würzburg
    Ihr Schwerpunktthema. All Ihre Erfolge auf diesem Gebiet aufzuzählen
    würde den Rahmen dieses Interviews sprengen. Konzentrieren wir uns auf das MS-Modell der experimentell-autoimmunen Enzephalomyelitis, kurz EAE. - Was hat es damit auf sich?

Prof. Gold: Mit dem EAE-Mausmodell können wir gezielt Fragen untersuchen, die uns helfen, neue Therapien für Nervenzellschutz oder sogar die Regeneration von Nervenzellen zu entwickeln.

  • Die Ausbildung von MS-Spezialisten haben Sie kontinuierlich betrieben. Viele junge Wissenschaftler haben dank Ihnen Forschungserfolge
    verzeichnen können. Warum ist die Nachwuchsförderung so wichtig?

Prof. Gold: Wir stehen heute international nur an dieser Position, weil schon in den 80er-Jahren herausragende Forscher-Neurologen wie die Professores Wekerle, Mertens und Toyka weitsichtig den Nachwuchs gefördert haben. Wir müssen usn noch weiter in diesem Bereich verbessern.

  • Wie geht es weiter mit der MS-Forschung? Können Sie etwas aus
    dem neurologischen Nähkästchen plaudern?

Neue spannende Präparate wie die Fumarsäure stehen kurz vor der Zulassung. Ich rechne 2012 damit, dass dieser Wirkstoff für die Multiple Sklerose zugelassen wird. Fumarsäure erscheint in der von mir geleiteten internationalen Studie als vergleichbar zu Gilenya - und ohne Sicherheitsprobleme.

Sobek-Forschungspreisverleihung 2011

Wann? Freitag, 9.12.2011, 14 Uhr
Wo? Neues Schloss, Weißer Saal, Stuttgart

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Redaktion: AMSEL e.V., 10.11.2011