Fingolimod-"Facelifts"

Mit Siponimod, Ozanimod und Ponesimod befinden sich gleich mehrere Weiterentwicklungen des bereits zugelassenen MS-Medikamentes Fingolimod in der Pipeline. Prof. Mathias Mäurer berichtet.

2010 schaffte es Fingolimod als erste oral einzunehmende Therapie gegen schubförmige Multiple Sklerose zugelassen zu werden. In den neun Jahren seit dieser Zulassung sind einige MS-Mittel zugelassen worden, darunter auch orale Therapien wie Dimethylfumarat.

Nun stehen gleich drei Substanzen in der Pipeline als Weiterentwicklung von Fingolimod. Fingolimod gehört zu den stärker wirksamen Immunmodulatoren bei MS. Allerdings kann es auch einige Nebenwirkungen mit sich bringen und hat seit seiner Zulassung mehrere Einschränkungen erfahren (zuletzt ein Rote-Hand-Brief zur Nicht-Einnahme in der Schwangerschaft). Mit

  • Siponimod,
  • Ozanimod und
  • Ponesimod

sind drei dem Fingolimod ähnliche Substanzen in der Entwicklung.

Das Immunsystem bei MS selektiver hemmen

Sie alle sind sogenannte S1P- (Spingosin-1-Phosphat) Modulatoren und hemmen die Entzündungsaktivität bei MS. Der wesentliche Unterschied zu Fingolimod bei den drei neuen Wirkstoffen liegt darin, dass diese Medikamente weniger Rezeptoren blockieren. Genau aus diesem Grund werden auch weniger Nebenwirkungen erwartet. Welche Nebenwirkungen tatsächlich aufkommen werden, wird sich vermutlich erst mit der Pharmakovigilanz zeigen, also dann, wenn die Wirkstoffe bereits auf dem Markt sind.

Siponimod befindet sich bereits im Zulassungsverfahren. Es könnte sein, dass dieses Mittel noch 2019 oder Anfang 2020 zugelassen wird. Für Ponesimod erwartet Professor Matthias Mäurer eine Zulassung noch 2020. Bei Ozanimod ist momentan nicht klar, ob die Zulassung schon 2020 erfolgen könnte. Eine Zulassung nicht nur für schubförmige MS, sondern auch für den aktiven sekundär-progredienten Verlauf ist im Falle von Siponimod beantragt.

Quellen: MS-Docblog.de, 02.12.2019; ebd., 18.11.2019.

Redaktion: AMSEL e.V., 02.12.2019