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Erste Studienergebnisse zu LDN

10.03.10 - Die kleine Studie sieht keinerlei körperliche Verbesserung bei den Patienten. Nach Selbstauskunft sollen sich bei einigen Teilnehmern die kognitiven Leistungen verbessert haben.

Der Ärztliche Beirat der DMSG warnt vor dem Einsatz von Naltrexone. Doch wird "low dose naltrexone"(LDN), also niedrig dosiertes Naltrexone, seit Jahren immer wieder als wirksam gegen verschiedene Krankheiten angepriesen, darunter Multiple Sklerose. Nun gibt es erste Ergebnisse aus einer doppelt blinden placebo-kontrollierten Phase-II-Studie zu dem Opiat-Antagonisten. Höher dosiert wird er normalerweise bei Drogenentzug eingesetzt und heißt hierzulande "Nemexin".

Ziel der aktuellen Studie war es, die Wirksamkeit bei MS-Symptomen sowie die Sicherheit des Medikamentes zu testen. Die Ergebnisse legen nahe, dass LDN einen positiven Einfluss auf die mentale Lebensqualität der Patienten haben könnte, jedoch keinerlei Effekt auf die körperlichen Symptome.

Auffällig war die hohe Ausstiegsziffer: Nur 60 von 80 Teilnehmern blieben über acht Wochen hinweg dabei. Außerdem gab es einige Lücken in den Fragebögen zur Lebensqualität.

Dr. Bruce Cree von der University of California in San Francisco leitete die 8-wöchige Studie mit einer Tagesdosis von 4,5 mg täglich. Außer lebhaften Träumen wurden keine Nebenwirkungen innnerhalb dieser kurzen Studiendauer nicht beobachtet. Zu befürchten wären hier Schlafstörungen, Angstzustände, Magen-Darmbeschwerden und Kopfschmerzen.

Man vermutet, dass Naltrexone durch die Erhöhung der Endorphine auf die MS wirken und so vegetative Funktionen unterstützen könnte. Die gleichzeitige Stärkung des Immunsystems gehört jedoch zu den gefährlichen Auswirkungen, denn MS-Medikamente versuchen im Allgemeinen, das Immunsystem eher zu drosseln als anzukrubeln. Dies könnte sich also negativ auf die Multiple Sklerose auswirken.

Quelle: Annals of Neurology, Februar 2010; Multiple Sclerosis Society, UK, 01.03.10

Redaktion: AMSEL e.V., 10.03.2010