Epstein-Barr-Analyse

29.01.08 - Das Multiple Sklerose-Risiko scheint nicht von bestimmten Epstein-Barr-Typen abzuhängen.

MS wird oft in Zusammenhang mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) gebracht. Die Schwierigkeit: Über 90 Prozent der erwachsenen Bevölkerung haben Antikörper gegen das Virus im Blut; unter MS-Betroffenen sollen es allerdings (bis zu) 100 Prozent sein. Daher suchen Wissenschaftler nach der Art und Weise des EBV, die vielleicht eine Voraussetzung für MS ist. Der Zusammenhang ist bis heute nicht klar, und auch die jüngste amerikanische Untersuchung erhellte die Angelegenheit nicht wesentlich, sieht man davon ab, dass der Ausschluss einer weiteren Ursache freilich auch eine Erkenntnis darstellt.

Forscher der Abteilung Neurologie des University of Texas Health Science Center in Houston, USA, untersuchten Genotypen des Epstein-Barr-Virus bei MS-Betroffenen. Nachdem es viele verschiedene Typen des Virus gibt, wäre hier ein Zusammenhang denkbar. Das Blut von Betroffenen wie Gesunden wurde analysiert, doch im Ergebnis zeigte sich, dass diverse Virustypen in beiden Gruppen vorkamen. MS hängt demnach nicht mit einem bestimmten Genotyp des EBV zusammen.

ZU EBV: Kinder infizieren sich häufig symptomlos mit EBV, bei jungen Erwachsenen kann es das sogenannte Pfeiffersche Drüsenfieber auslösen. EBV wird auch mit anderen Erkrankungen zusammengebracht; bei verschiedenen Krebsarten gilt es heute als Voraussetzung. Zwar geht man davon aus, dass EBV allein nicht genügt, um diese chronischen Krankheiten auszulösen, jedoch eine von mehreren Voraussetzungen darstellt.

Quelle: PubMed, Februar 08

Redaktion: AMSEL e.V., 29.01.2008