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EMA-Tagung über Wirkstoffe gegen schubförmige Multiple Sklerose

Positive Entscheidung für Alemtuzumab - Teriflunomid ist einen Schritt weiter. Von der Fumarsäure gibt es seitens der EMA leider nichts Neues. Die Europäische Arzneimittelbehörde tagte vergangene Woche.

Unter anderem standen MS-Mittel auf der Agenda der EMA am 27. Juni 2013: Alemtuzumab (Handelsname "Lemtrada") sowie Teriflunomid (Handelsname "Aubagio").

Lemtrada

Alemtuzumab, bisher bei Leukämie eingesetzt, erhielt nach seinem Zulassungsantrag gegen MS eine positive Einschätzung, also ein Schritt in Richtung Marktzulassung. Das Mittel wird einmal jährlich über mehrere Tage als Infusion gegeben. Das ist bequem, aber auch mit Nachteilen verbunden, wie Prof. Dr. med. Flachenecker im Interview erklärte.

Bei Multipler Sklerose kann es schubreduzierend wirken und den Behinderungsfortschritt eindämmen. Der monoklonale Antikörper kann einige Nebenwirkungen mit sich bringen von Infusionsreaktionen, Atemwegsinfektionen sowie Harnwegsinfektionen über Probleme mit der Schilddrüse bis hin zur Verminderung von weißen Blutkörperchen (Leukopenie, Lymphopenie).

Ob Alemtuzumab als Basistherapie oder nur zur Eskalation zugelassen werden wird, steht noch nicht fest. Besonderes Einsatzgebiet könnte eine frühe aggressive MS sein.

Aubagio

Teriflunomid steht als Tablette zur Verfügung, die täglich ein Mal eingenommen werden muss. Hier entschied die EMA, den Wirkstoff als neue aktive Substanz einzuordnen anstatt sie nur als Abkömmling von Leflunomid zu betrachten. Sozusagen ein Neustart für den Wirkstoff ohne automatisch mit den Sicherheitseinschränkungen von Leflunomid betrachtet zu werden. Möglicherweise ein guter Schritt in Richtung Zulassung.

Teriflunomid ist ein selektives Immunsuppressivum mit antientzündlicher Wirkung. Es kann die Schubrate bei MS reduzieren. Auch hier können Nebenwirkungen auftreten,, darunter: Infektionen der Atemwege und des Harntraktes, Durchfall, Übelkeit, Paraestesien, Haarausfall sowie eine Erhöhung bestimmter Leberwerte.

Bisher war die Zulassung als Basistherapie angestrebt.

Fumarsäure

Zur Fumarsäure gibt es keine neuen Entrscheidungen. Es bleibt beim jüngsten Stand: vermutliche Zulassung in der 2. Jahreshälfte 2013 (die heute begonnen hat).

Quelle: EMA online, 28.06.2013

Redaktion: AMSEL e.V., 01.07.2013