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Dosierung in Eigenregie?

Im Urlaub auf das verschriebene Medikament gegen Multiple Sklerose verzichten, nur die Hälfte der Tabletten einnehmen… Prof. Dr. Mathias Mäurer erklärt in MS-Docblog, warum man geänderte Dosierungen beim Neurologen ansprechen sollte.

Mal eine Tablette vergessen, mal eine Injektion auslassen – das kommt vor. Manche Patienten greifen jedoch eigenmächtig und ohne Rücksprache mit dem Arzt systematisch in die empfohlene Dosierung ein. D.h., sie verzichten über einen längeren Zeitraum ganz auf das Medikament oder halbieren zum Beispiel die Tages- oder Wochendosis regelmäßig.

Es gibt viele Gründe, teils oder ganz auf sein Medikament zu verzichten. Ärzte wissen um die Problematik und kein Arzt würde es seinem Patienten verübeln, wenn er mit seinem Medikament oder dessen Nebenwirkungen nicht klarkommt. Wichtig, sehr wichtig ist jedoch, dieses Problem gegenüber dem Arzt anzusprechen. Nur dann kann der Arzt auch helfen. Und zum Beispiel mit dem Patienten zusammen nach Alternativen suchen.

Besser gleich mit dem Arzt drüber sprechen

Weiß ein Arzt jedoch nicht davon, dass sein Patient aus freien Stücken auf sein Medikament verzichtet hat, dann zieht er womöglich die falschen Rückschlüsse. Fest steht nämlich, dass Eingriffe in die Dosierung auch die Wirksamkeit des Medikaments verringern. Und das wiederum würde bedeuten, auf ein stärkeres Medikament zu eskalieren, obwohl das aktuelle Medikament geholfen hätte, wäre es denn in ausreichender Dosierung eingenommen worden.

In Studien, so Professor Matthias Mäurer, kam sogar heraus, dass teilweise nur 40 % der beschriebenen MS-Medikamente auch genommen werden. In den Wirksamkeitsstudien wiederum werde peinlich genau auf die korrekte Einnahme geachtet. D.h., dass ein Medikament nur in einer bestimmten Dosierung seine optimale Wirksamkeit entfalten kann. Wer hier eigenmächtig eingreift, ohne seinen Arzt zu informieren, muss mit weniger Wirkung rechnen und den schon angesprochenen falschen Rückschlüssen seitens des Arztes.

Wenn es also Probleme mit dem aktuellen Medikament, seiner Einnahme, der Frequenz der Einnahme oder der Höhe der Dosierung gibt, dann sollte man dies bitte unbedingt mit seinem Arzt besprechen. – Im nächsten Beitrag auf www.ms-docblog.de geht es dann darum, wie zu handeln ist, wenn man aus Versehen eine einzelne Dosis ausgelassen hat.

Redaktion: AMSEL e.V., 24.05.2019