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Die Konkurrenz schläft nicht

11.03.05 – Der Stopp Tysabris bringt etliche kleine Unternehmen auf den Plan.

Der Schock unter MS-Patienten, betroffenen Firmen und Aktionären ist noch nicht verwunden. Keine zwei Wochen ist Tysabri® vom Markt und schon nützen kleinere konkurrierende Unternehmen die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und stellen ihre Neuentwicklungen ins Rampenlicht.

Das Biotech-Unternehmen BioMS Medical Corp. gibt etwa bekannt, dass die Entwicklung seines MS-Medikamentes MBP8298 (bei sekundär progredientem Verlauf) bereits im Januar 2005 von der FDA genehmigt wurde. Die intravenöse Verabreichung dieses bereits zwölf Jahre lang getesteten Medikaments soll die mit der Krankheit MS verbundene Produktion einer Gruppe von Anti-MBP-Antikörpern unterdrücken, die das zentrale Nervensystem schädigen.

Das injizierbare ALFERON N der US-Firma Hemispherx Biopharma Inc., eine bereits zugelassene Medikamentenformel, wird derzeit erprobt. Die Phase III soll im zweiten oder dritten Quartal 2005 beginnen. Das für Schubpatienten gedachte Medikament ist ein alpha-Interferon-Gemisch. Bestimmte Reaktionen werden damit verlangsamt beziehungsweise blockiert.

In der Entwicklung des Medikamentes MYLANIX ( die US-Firma Ivax Corporation mit dem Schweizer Pharmakonzern Serono, Cladribine) wurden Fortschritte gemacht. In früheren Untersuchungen reduzierte Cladribine neue Läsionen im Gehirn. Mylanix wird möglicherweise das erste Multiple-Sklerose-Medikament in Tablettenform sein. Im ersten Quartal 2005 soll eine zweijährige Untersuchung in Phase III beginnen. Sowohl MS-Schübe als auch chronische Progressionen werden hierbei untersucht.

Quelle: Wall Street Journal

Redaktion: AMSEL e.V., 22.12.2006