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Die AAN 2007 in Boston (1)

25.05..07 - Mit über 200 Präsentationen war Multiple Sklerose erneut ein vielbesprochenes Thema auf der Jahrestagung der American Academy of Neurology (AAN). Referiert wurden unter anderen Laquinimod, Pioglitazon, Fampridin-SR, Rituximab, die Beta-Interferone und Tysabri.

Rund 10.000 Forscher aus der ganzen Welt trafen Anfang Mai sich auf der 59. Jahrestagung der AAN in Boston. Themen waren unter anderem aktuelle Studien zu oralen Therapien (Laquinimod, Pioglitazon, Fampridine-SR, FTY720) und zur Infusionstherapie sowie zur Kombinationstherapie mit Rituximab. Ebenso präsentierten Referenten auf der AAN weitere Daten zu Follow-Up-Studien bereits auf dem Markt befindlicher Medikamente (Interferon-beta-1a, Interferon-beta-1a, Natalizumab).

Laquinimod konnte den Berichten zufolge in einer Studie über 36 Wochen mit 306 Probanten mit schubförmiger MS die Aktivitätsherde gegenüber Plazebo um 38 Prozent senken. Vorübergehend traten erhöhte Leberenzymwerte auf. Zu Pioglitazon liegen Daten von nur 22 Patienten vor, die bereits mit Interferon-beta-1b behandelt werden. Eine Erhöhung der Krankheitsaktivität war während des einen Studienjahres klinisch nicht messbar; bildgebende Verfahren zeigten eine Abnahme sowie geringere Gewebeverluste. Fampridin-SR mit signifikanter Verbesserung der Gehgeschwindigkeit (20 Prozent bei rund einem Drittel der Patienten) startet in diesem Frühjahr in eine letzte von der Federal Drug Administration beobachtete Phase-III-Studie, wie nach der AAN bekannt wurde (wir haben berichtet). Neben der Verringerung der Schubrate und Krankheitsaktivität hat FTY720 auch einen positiven Einfluss auf Depressionen, so die Forscher.

Der B-Zellen-reduzierende Infusionmswirkstoff Rituximab zeigte in einer Studie mit rund 100 Teilnehmern eine 90-prozentige Reduktion der Krankheitsaktivität im Wirkstoffarm gegenüber Plazebo. Der Infusionswirkstoff, der bereits bei Lymphomen und Artritis eingesetzt wird, führt mitunter zu Infusionsreaktionen und wurde mit PML (Progressive Multifokale Leukencephalopathie) in Verbindung gebracht, ähnlich Tysabri (der Wirkstoffname ist Natalizumab), mit dem weltweit inzwischen 18.000 Patienten behandelt werden, ohne dass es zu weiteren Zwischenfällen gekommen wäre.

Bei einer neuen Zubereitung von Interferon-beta-1a ist die Bildung neutralisierender Antikörper einer noch laufenden Studie nach verringert und Reaktionen an der Einstichstelle treten seltener auf als mit der bisherigen Zubereitung. Wie bereits berichtet, kann Interferon-beta-1b den Ausbruch bei Risikopatienten deutlich hinauszögern, wie Forscher auf der AAN nochmals zusammenfassten.

 

Quellen: National MS Society, 11.05.07; DMSG, Bundesverband, 18.05.07

Redaktion: AMSEL e.V., 29.05.2007