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Diabetes-Mittel gegen Multiple Sklerose ?

Bereits vor Jahren erkannten Wissenschaftler einen gewissen Nervenschutz durch Wirkstoffe wie Metformin oder Pioglitazon. Nun zeigt eine argentinische Studie mit 50 Probanden, dass zumindest Diabetiker von den Wirkstoffen profitieren könnten.

Pioglitazon und Metformin sind beide bei Diabetes-2 zugelassen und oral einzunehmen. Sie senken bei Diabetikern die Entzündungsaktivität. Bei Patienten, die gleichzeitig Multiple Sklerose und Diabetes Typ 2 haben, könnte die Entzündungsreaktion stark erhöht sein.

Forscher des Dr. Raúl Carrea Institutes für Neurologische Forschung in Buenos Aires untersuchten, ob eine Behandlung mit einem Diabetesmittel auch positive Einflüsse auf den Verlauf der Multiplen Sklerose haben. Ansätze dazu gab es bereits in der Forschung. (AMSEL.DE hatte berichtet).

Insgesamt waren 50 Probanden mit MS und Diabetes in die Studie eingeschlossen. 20 erhielten Metformin, 10 Pioglitazon, 20 dienten als Kontrolle. Nach 6 Monaten zeigten die Wirkstoffpatienten eine deutliche Abnahme an neuen oder sich ausdehnenden MS-Läsionen, gemessen per MRT. Auch MS-typische Biomarker waren gesunken.

Dies sollte in weiterführenden Studien geprüft werden, so die Forscher. Schon heute könne es für Ärzte von Patienten mit MS und Diabetes wichtig zu wissen sein, dass das metabolische Syndrom und Blutzucker behandelt werden sollten. Ob Metformin und Pioglitazon auch bei Multipler Sklerose ohne zusätzliche Diabeteskrankheit eingesetzt werden kann, war nicht Ziel der Studie.

Quelle: JAMA Neurology, 07.03.2016

Redaktion: AMSEL e.V., 01.04.2016