Spenden und Helfen

Der "optimale" Impfstoff, Impferfolg unter Ocrelizumab und mehr

Im aktuellen MS-Docblog-Beitrag beschäftigt sich Prof. Mathias Mäurer mit wichtigen Fragen von Menschen mit Multipler Sklerose in Bezug auf die COVID-19-Impfung.

Es ist völlig verständlich, sowohl in Pandemiezeiten wie auch in normalen Zeiten, dass Patienten die für sich beste Lösung finden möchten, sowohl in der Therapie wie auch in Diagnose und Überwachung ihrer Erkrankung. Während des sehr lebhaften Expertenchats zum Thema COVID-19-Impfung und Multiple Sklerose im Januar konnten nicht alle Fragen ausführlich behandelt werden. Darum geht Professor Mathias Mäurer in seiner aktuellen Nachlese auf MS-Docblog genauer darauf ein:

Impftiter und ausgelastete Labore

Ein wichtiges Thema war und ist der im Erfolg unter B-Zell-depletierenden Therapien wie Ocrelizumab. Die Idee der Chatter war, ihre Antikörper labortechnisch überprüfen zu lassen, um den Impferfolg zu überprüfen. Was eigentlich eine gute Idee ist, spielt zum jetzigen Zeitpunkt erst einmal keine Rolle, denn man weiß zum einen nicht, ab welcher Titerhöhe eine Wirksamkeit gegeben ist und die alleine spielt auch nicht die einzige Rolle beim Impfschutz. Zudem sind die Labore aufgrund der Pandemie momentan durch die Coronatests schon am Limit. Darum sei es derzeit ratsam, so der Neurologe, sich impfen zu lassen und später, wenn man mehr über die Titerhöhe weiß und die Labore nicht mehr belastet sind, eventuell zu prüfen und eventuell nachzusteuern.

Derzeit keine Wahl

Häufig gefragt wurde außerdem, welches denn der optimale Impfstoff für Menschen mit Multipler Sklerose sei. Das ist im Prinzip auch eine gute Frage, nur spielt auch die in der jetzigen Situation zunächst gar keine Rolle. Die Impfstoffe werden nach Verfügbarkeit verteilt. Eine Wahl gibt es derzeit nicht.

Ein weiterer Punkt in Professor Mäurers  aktuellem Beitrag ist die teils missverständliche journalistische Aufbereitung wissenschaftlicher Daten. Anhand eines Beispiels zeigt Professor Mathias Mäurer, wie mit Negativschlagzeilen zwar viel Aufmerksamkeit erregt, der Sache jedoch nicht gedient wird. Hier handelt es sich um eine Untersuchung, die anhand einer einzelnen Patientin gezeigt hat, dass der SARS-Cov2-Erreger nicht ins Hirngewebe eindringt. Das ist eigentlich eine positive Nachricht, die Überschrift fragte jedoch, ob COVID-19 die Multiple Sklerose negativ beeinflusse, anstatt gleich in der Überschrift festzustellen, dass dem (in diesem Fall) nicht so ist.

Redaktion: AMSEL e.V., 04.02.2021