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Depressionen bei Multipler Sklerose

19.12.06 - Eine schwedische Studie widmet sich dem unter MS-Betroffenen weit verbreiteten Symptom und wirbt für größere Beachtung.

Forscher des Karolinska Institutes, Stockholm, haben die Verbreitung von Depressionen unter MS-Erkrankten erforscht, besonders im Hinblick auf krankheitsbezogene sowie soziodemografische Faktoren. Die Verknüpfung von Depressionen mit Körperfunktionen sowie dem Selbstvertrauen der Patienten (Sense of Coherence) waren ebenfalls Ziele der Untersuchung.

Als Methoden nutzten die Forscher Besuche bei den 166 Patienten. Daten von strukturierten Zweiergesprächen wurden gesammelt und eine Reihe an Tests ausgeführt, um diverse Funktionen zu testen wie Kognition, Gehfähigkeit und Fingerferigkeit. In Interviews wurden das Tagesprogramm und die Häufigkit sozialer Aktivitäten erfasst. - Ergebnisse: 19 Prozent der MS-Betroffenen waren depressiv. Depressive Symptome gingen verstärkt einher mit einem schlechteren Selbstbild der eigenen Funktionen und schlechter Gedächtnisleistung, aber nicht mit den anderen Ergebnissen der Funktionstests. Depressive Symptome hingen zusammen mit geringem Selbstvertrauen, nicht jedoch mit einem anderen der krankheitsbezogenen oder soziodemografischen Faktoren.

Die Forscher ziehen den Schluss, dass die Verbreitung depressiver Symptome unter MS-Patienten hoch ist. Aufgrund der ernstzunehmenden Charakters der Symptome sowie des schlechteren Funktionsempfindens und Verlustes an Selbstvertrauen seien die Beachtung und Therapie von Depressionen im klinischen Management der Krankheit besonders wichtig.

Quelle: Journal of Neurology, Neurosurgery, and Psychiatry 2007

Redaktion: AMSEL e.V., 20.12.2006