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Das Geschäft mit der Stammzelltherapie

...verläuft manchmal sogar tödlich. Der Ärztliche Beirat des DMSG-Bundesverbandes warnt weiterhin vor unseriösen Stammzelltherapien, denn die sind nicht nur teuer sondern auch gefählich.

Vor den dubiosen Versprechen des XCell-Center zu einer intrathekalen Stammzelltherapie bei MS hat der Ärztliche Beirat der DMSG, Bundesverband e.V. bereits mehrmals in entsprechenden Stellungnahmen gewarnt. WeltOnline berichtete am 25. Oktober 2010 über die Praktiken einer Klinik der Firma "XCell-center" in Düsseldorf. Auch in diesem Artikel wird erneut eindringlich vor diesen Therapien gewarnt.

Die Zulassung dieser Therapien ist erst seit Kurzem rechtlich geregelt. In Zukunft müssen neue Therapien zentral bei der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zugelassen werden. Bisher waren solche Therapien auch ohne spezielle Zulassung legal. Der Gesetzgeber hat den Unternehmen eine Übergangsfrist bis 2012 eingeräumt, um diese Zulassung zu beantragen. Für besondere Fälle wurde eine Pflicht zur Genehmigung durch das Paul-Ehrlich-Institut bis Ende 2010 eingeführt.

Im Unterschied zu anderen Ländern, ist eine solche Behandlung also gerade in Deutschland, wo die Stammzellenthematik sehr kontrovers diskutiert wird, bislang nicht ausdrücklich verboten. WeltOnline zufolge starb ein 18-monatiges Baby, nachdem ihm bei XCell aus Knochenmark gewonnene Stammzellen ins Gehirn gespritzt wurden.

An der Stammzelltherapie zur Heilung verschiedener Krankheiten wird intensiv geforscht, allerdings bisher in entsprechenden Studien, die Wirkungen und Nebenwirkungen genau prüfen. Unseriöse Unternehmen versuchen heute schon und leider auf Kosten der Patienten, daraus Kapital zu schlagen. Nicht zuletzt gefährden solche voreiligen Versuche den Ruf der gesamten Stammzellforschung, die durchaus ein wichtiger Forschungsbereich ist und möglicherweise eines Tages Behandlungsmöglichkeiten gegen Multiple Sklerose schaffen wird. Die MSIF bietet dazu eine Broschüre zum Download an:

Quelle: WeltOnline, 25.10.2010

Redaktion: AMSEL e.V., 12.11.2010