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Co-Infektion mit Epstein-Barr

Spanische Wissenschaftler fanden heraus, dass Menschen, die sowohl Typ 1 als auch Typ 2 des Herpeserregers in sich tragen, besonders gefährdet sind, an Multipler Sklerose zu erkranken.

Die Diskussionen sind kontrovers über den Zusammenhang zwischen MS-Risiko und Epstein-Barr-Virus (EBV, Auslöser des Pfeifferschen Drüsenfiebers, das jedoch meist nur bei Erwachsenen oder immungeschwächten Menschen ausbricht). Im Alter von 40 Jahren sind ca. 98 % der Bevölkerung "durchseucht" mit Epstein-Barr. Bisher haben Forscher den Zeitpunkt (Kindheit, Jugend oder Erwachsenenalter) der Infektion mit dem Erreger als einen von mehreren möglichen Faktoren für das Risiko an Multipler Sklerose zu erkranken ausgemacht. - Hier die zwei jüngsten AMSEL.DE-Berichte:

  • Wenig Sonne und Epstein-BarrPathologen des Universitätskrankenhauses von Madrid entdeckten nun - auf molekularer Ebene - einen weiteren Faktor: die Co-Infektion mit beiden Typen des EBV, Typ 1 und Typ 2. Dazu untersuchten sie Blutproben von 75 MS-Erkrankten und 186 Kontrollpersonen. Ergebnis: 70 der 75 MS-Patienten hatten EBV (93,3 %) gegenüber 123 der 186 Kontrollpersonen (61 %). Typ 1 fanden sie bei 6 Patienten der ersten Gruppe und 40 der zweiten (8,6 % zu 32,5 %) und Co-Infektionen bei 63 MS-Patienten gegenüber 46 Kontrollpersonen (90 % zu 37,4 %).Die (allerdings nicht sehr große) Untersuchungsgruppe bestätigte den Zusammenhang von Epstein-Barr und Multipler Sklerose und legt außerdem nahe, dass MS und Co-Infektion ebenfalls zusammenhängen.

    Quelle: PubMed.gov, 14.07.2011

Redaktion: AMSEL e.V., 20.07.2011