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Cholesterol-Senker weiter hoffnungsvoll bei MS-Behandlung

18.05.04 - In der Zeitschrift The Lancet erschien nun ein Artikel über eine kleine klinische Studie zum oralen Medikament Zocor.

Die Studie umfasste 28 Teilnehmer mit schubförmig-remittierender Multipler Sklerose. - Das Wichtigste in Kürze:

· Zocor schien die Anzahl und das Ausmaß neuer im MRT-erfasster Gehirn-Läsionen über einen Zeitraum von sechs Monaten hinweg zu reduzieren
· Bereits frühere Studien haben darauf hin gedeutet, dass Zocor und andere Statine die Immunreaktion verändern können und machen Zocor somit für die MS-Behandlung interessant
· Größere, kontrollierte Studien sind notwendig (und derzeit in Planung), um die Sicherheit und Wirkung des Medikaments zu bestimmen

Studie:
Patienten mit schubförmig-remittierender MS nahmen an verschiedenen Medizinischen Centern an dieser Studie teil, darunter an der Yale University, dem Medical College of South Carolina und der University of Colorado in Denver. Zum ersten Mal wurde hier ein Statin an Multiple Sklerose-Kranken getestet.

Die Patienten wurden einmal monatlich und insgesamt drei Monate lang mittels Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) untersucht. Diejenigen, die wenigstens einen neuen Entzündungsherd entwickelt hatten, bekamen sechs Monate lang 80 Milligramm orales Zocor am Tag. Während dieser Zeit fanden weitere Untersuchungen statt (am MRT sowie neurologische Untersuchungen und Bluttests).

Ergebnisse:
Die Forscher berichten über einen signifikanten Rückgang neuer Läsionen (44 %) und ein geringeres Volumen der neuen Läsionen bei den 28 Patienten, welche bis zum Ende an der Studie teilgenommen haben. Ernsthafte Nebenwirkungen blieben aus. Eine Analyse der Immunreaktion zeigte eine positive Abkehr von den Entzündungsreaktionen. Innerhalb dieser kurzen Studie wurden allerdings keine Veränderungen im neurologischen Status oder in der Behinderung festgestellt.

Rückschlüsse:
Die Studie zeigt einige vielversprechende Ergebnisse für die Behandlung der schubförmig-remittierenden MS mit Statinen. Sicherheit und Wirkungsgrad des oralen Medikaments bedürfen jedoch größerer, kontrollierter Studien.

Mehr Infos
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· Simvastatin als MS-Hemmer? 

Quelle: The Lancet

Redaktion: AMSEL e.V., 19.05.2004