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Cannabis-Untersuchung geht weiter

15.09.04 - Patienten berichten über deutlich weniger Muskelspasmen.

Bereits früher hatten Forscher in Studien gezeigt, dass Cannabis durchaus positiven Einfluss auf Schmerzen bei Multiple Sklerose (MS) hat. In einer 15-wöchigen Studie, die im November letzten Jahres endete, wurden mehr als 600 MS-Patienten untersucht. Es wurde damals deutlich, dass Cannabis die MS-Symptome verringern kann. Doch war die Studie von damals wenig genau (wir haben berichtet). Besonders die Frage, ob Cannabis die Spastizität verringern kann, war nicht klar belegt. Im Langzeitversuch, der von John Zajicek anschließend weiter geführt wurde, zeigte sich aber ein exakteres Bild: Die Patienten berichteten über eine deutliche Verringerung der Muskelspasmen.
"Wir haben einige sehr interessante Resultate erzielt, die eindeutig darauf hinweisen, dass in der Langzeitanwendung ein positiver Effekt von Cannabis erzielt werden kann", sagt der Forscher. Bei der Studie von Cannabis-Präparaten handelt es sich um die größte dieser Art in Großbritannien. Die Patienten nahmen täglich bis zu 25 Milligramm Cannabis-Extrakt in Form von Pillen ein. Da die gesamte Untersuchung 52 Wochen dauern soll, wird das endgültige Studienergebnis erst in einigen Monaten vorliegen. Etwa zwei Drittel der Probanden der Erststudie nehmen an der zweiten Studie wieder teil.

Quelle: The Lancet

Redaktion: AMSEL e.V., 05.10.2004