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Boswellia entzündungshemmend ?

Weihrauch hemmt das Enzym Prostaglandin E2 sehr stark und verringert so die Entzündungsreaktion, stellten deutsche Forscher jüngst fest.

Mancher alternative Wirkstoff genießt in der Schulmedizin einen schlechten Ruf, zumal wenn er esotherisch und religiös behaftet ist wie Weihrauch. Nun jedoch konnte ein Verbundprojekt zweier deutscher Hochschulen und eines Startup-Unternehmens zeigen, dass Boswelliasäuren tatsächlich mit Eiweißen interagieren, die an entzündlichen Reaktionen beteiligt sind.

Besonders gilt das ihrer Studie zufolge für die Interaktion mit einem Enzym, welches die Synthese von Prostaglandin E2 steuert. Es vermittelt eine Immunantwort, indem es Fieber und Schmerzen erzeugt. Hemmt man es, etwa durch Boswelliasäuren, dann verringert sich die Entzündungsreaktion.

Weihrauch ist nicht gleich Weihrauch

Doch Weihrauch ist nicht gleich Weihrauch. Besonders wirksam sei das Harz von Boswellia papyrifera aus Äthiopien und Somalia). Es sei um den Faktor 10 wirksamer als das weiter verbreitete Boswellia serrata (Nord- und Zentralindien).

Ob sich damit auch die entzündlichen Reaktionen der Multiplen Sklerose unterdrücken ließen, muss erst noch geprüft werden. Der Weg zu einem möglichen Arzneimittel ist hier ohnehin schwierig: Nicht nur stehen klinische Untersuchungen zu Wirkung und Nebenwirkung aus. Weihrauch lässt sich bisher nur schwer synthetisch herstellen. Doch die Bäume selbst sind bedroht. Oft dienen sie als Brennholz.

Quelle: Pressemitteilung der Friedrich-Schiller-Universität Jena, 09.07.2012

Redaktion: AMSEL e.V., 16.07.2012