Ein länger währender Streit zwischen Bayer, inzwischen Bayer Schering Pharma und Novartis über die Betaseron-Rechte in den USA ist nun beigelegt. Die Pharmakonzerne Novartis und Bayer Schering Pharma haben sich über die Betaseron-Rechte in den USA geeinigt. Betaseron wird außerhalb der USA und Kanada unter dem Namen "Betaferon" vermarktet.
Novartis verkaufe nun die produktionsrelevante Ausrüstung in den USA an Bayer Schering Pharma und vermiete bestimmte Gebäude in Emeryville/ Kalifornien. Bayer Schering Pharma erwerbe außerdem die vorhandenen Produktvorräte an Interferon-Beta-1b.
Hintergrund ist der Plan von Novartis, in der ersten Hälfte 2009 Interferon-Beta-1b unter eigenem Namen auf den Markt zu bringen. Das verhelfe Novartis nach deren Angaben zu einer verstärkten Präsenz im Bereich Multiple Sklerose. Der deutsche Pharmakonzern unterstütze Novartis bei der Beantragung der Zulassung eines Zweitmarken-Interferons. Danach werde Bayer das Mittel für Novartis ab 2009 herstellen und dafür Lizenzgebühren im zweistelligen Prozentbereich erhalten.
Der schweizerische Konzern könne MS-Patienten dank der Vereinbarung noch vor der für 2009 geplanten Einreichung des Zulassungsantrags für FTY720 ein MS-Mittel anbieten, schreibt Novartis. FTY720 (Fingolimod) ist ein einmal täglich oral zu verabreichendes Medikament gegen Multiple Sklerose und durchläuft zur Zeit klinische Studien der Phase III (wir haben berichtet).
Den Markt für MS-Mittel teilen sich derzeit vier Anbieter: Biogen Idec, Merck KGaA, Teva Pharmaceuticals und Bayer. Marktführer ist Avonex von BiogenIdec mit einem Umsatz 2006 von 1,71 Mrd USD vor Rebif von der Merck-Tochter Serono mit 1,45 Mrd USD. Auf Platz drei rangiert Tevas Copaxone mit einem Umsatz von 1,41 Mrd USD. Mit Betaseron setzte Bayer im vergangenen Jahr 991 Mio EUR um.
Quelle: net tribune, 26.03.07
Redaktion: AMSEL e.V., 02.04.2007