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B-Zellen und Multiple Sklerose

Züricher Forschern gelingt der Nachweis, dass B-Zellen eine Rolle bei der MS spielen. Dies erklärt, wie beispielsweise Ocrelizumab wirkt.

Lange Zeit waren sich die Forscher uneinig, ob B-Zellen bei der Entstehung und dem Verlauf der Multiplen Sklerose eine Rolle spielen. Nachdem Wirkstoffe wie Ocrelizumab und Rituximab, welche sich gegen B-Zellen richten, die MS verlangsamen konnten, war klar, dass nicht nur bestimmte T-Zellen, sondern auch B-Zellen mit der Pathogenese zu tun haben. Wie genau diese Mittel wirken, war jedoch weiterhin unklar.

Abwehrzellen arbeiten "im Team"

Beide Aspekte können Züricher Forscher um Prof. Dr. Roland Martin, Universität Zürich, nun erhellen. Sie experimentierten In-vitro. Anhand von Blut von MS-Patienten, das erhöhte und aktivierte Level jener T-Zellen aufwies, die sich gegen die Myelinschicht richten, konnten sie zeigen, dass Vermehrung und Aktivierung dieser T-Zellen abnahm, wenn man die B-Zellen vernichtete. B-und T-Zellen arbeiten bei der MS also gewissermaßen "im Team": Die B-Zellen fördern die T-Zellen. Die T-Zellen vernichten, grob gesagt, das Myelin.

Unter den aktivierten T-Zellen im Blut, auch das zeigten die Wissenschaftler, waren vor allem auch jene, die bei Schüben im Gehirn von MS-Patienten vorkommen. Außerdem erkennen diese T-Zellen Proteinstrukturen, welche sowohl von den B-Zellen wie von den Nervenzellen des Gehirns produziert werden.

Die Ergebnisse erklären nicht nur, dass und teilweise wie B-Zellen in die Entwicklung einer Multiplen Sklerose eingebunden sind. Sie bieten außerdem Ansätze für die Entwicklung weiterer Medikamente. 

Quelle: Universität Zürich, 04.09.2018

Redaktion: AMSEL e.V., 06.09.2018