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Arbaclofen statt Baclofen bei Multipler Sklerose ?

MS-Patienten scheinen die Retard-Tabletten gegen Spastik besser zu vertragen als das bereits zugelassene Baclofen, so eine auf der AAN vorgestellte Studie

Spastik ist eines der häufigsten Symptome bei Multipler Sklerose. Oft bleibt Spastik unbehandelt, was jedoch zu großen Einbußen in der Lebensqualität führen kann. Schmerzen, Schlafstörungen, Gehstörungen und eine Abnahme der Selbständigkeit sind die möglichen Folgen.

Verschiedene Mittel sind gegen MS-verursachte Spastik zugelassen, darunter Baclofen. Als Tabletten eingenommen kann Baclofen jedoch zu erhöhter Müdigkeit führen, eine Nebenwirkung, die gerade für Menschen mit Fatigue als zusätzlichem MS-Symptom nicht in Frage kommt. Ein Grund, warum Spastik mitunter unbehandelt bleibt.

Weniger Müdigkeit, mehr Therapietreue

Arbaclofen sind Retardtabletten, die den Wirkstoff langsa über einen längeren Zeitraum an den Körper abgeben Sie haben einer auf der diesjährigen AAN in Vancouver vorgestellten Studie zufolge zu weniger Müdigkeit im Vergleich mit herkömmlichem Baclofen geführt - bei vergleichbarer Wirkung.

Die Studie verglich drei verschiedene Dosen von 2 mal täglich Arbaclofen (20, 30 und 40 mg / Tag), mit Baclofen Tabletten (40, 60 und 80 mg / Tag) und einem Placebo. 354 Patienten wurden per Zufallsprinzip den 2 Wirkstoff- bzw. dem Placebo-Arm zugewiesen.

Neben Schläfrigkeit können allerdings noch weitere Nebenwirkungen auftreten, etwa Somnolenz, Schwindel, Muskelschwäche, Infektion der Harnwege und vermehrtes Harnlassen. Arbaclofen führte insgesamt zu weniger Therapieabbrüchen als Baclofen.

Quelle: AAN Vancouver, 19.04.2016.

Redaktion: AMSEL e.V., 26.04.2016