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Antikörper kein Hinweis für sichere MS?

31.01.07 (aktualisiert) - Mit dem Fortschreiten zur Multiplen Sklerose haben die Antimyelin-Antikörper einem Schweizerischen Forscherteam zufolge nichts zu schaffen.

In der Forschungsabteilung des Baseler Universitätshospitals untersuchten Forscher Patienten mit einmaligem klinischen Ereignis nebst MRT-Aufnahmen, die eine MS nahelegen. Diese Patienten haben ein hohes Risiko, tatsächlich an MS zu erkranken (bzw. für eine spätere eindeutige Diagnose), doch eine Vorhersage für einzelne Patienten ist nicht zu treffen.

Ein erhöhtes Risiko für diejenigen Patienten mit Anti-MOG-Antikörpern und Myelin-Basis-Protein (MBP) im Serum war zuvor berichtet worden. Genau dies traf bei der neuen Schweizerischen Untersuchung nicht zu.

Sie maßen Anti-MOG, Anti-MBP-IgG- und IgM-Antikörper von 462 Patienten mit einem ersten klinischen Ereignis und mindestens zwei per MRT nachgewiesenen klinisch ruhigen Läsionen im Hirn. Alle Patienten nahmen an einer Multicenter-Studie zur Interferon-Therapie teil. MRT-Aufnahmen fanden jeweils im 3., 6., 9., 12., 18. und 24. Monat statt.

Das Ergebnis zeigte keinerlei Zusammenhang zwischen den untersuchten Antikörpern und einem Fortschritt hin zur klinisch endgültigen Diagnose einer MS (nach den McDonald-Kriterien). Weder in der ganzen Kohorte noch in einer Teilgruppe war dies der Fall. Folgende Schlüsse ziehen die Forscher daraus: Serum-Antikörper gegen MOG und MBP, stehen nicht im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für eine gesicherte MS bei Patienten mit einmaligem klinischen Ereignis.

 

Quelle: Massachusetts Medical Society,
The New England Journal of Medicine, 25.01.07

Redaktion: AMSEL e.V., 31.01.2007