An der Pilotstudie Oxforder Wissenschaftler nahmen 14 Menschen mit primär progredientem Verlauf der Multiplen Sklerose teil. Vor und nach der Therapie mit Amilorid dokumentierten regelmäßige MRT-Aufnahmen den Verluaf der Patienten. Auch der säure-sensitive Ionenkanal (ASIC1) wurde untersucht.
Im Ergebnis zeigte die Behandlungsphase eine Reduzierung des Hirnvolumenverlustes gegenüber der Phase vor der Behandlung mit Amilorid. Auch die Diffusionsindizes von Gewebeschäden in der klinisch relevanten weißen Substanz (Corpus callosum und corticospinaler Trakt) sowie der tiefen grauen Substanz (Thalamus) konnten während der Behandlungsphase signifikant reduziert werden.
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Dies beweise den Einfluss von ASIC1 auf die Neurodegenration bei Multipler Sklerose, so die Forscher, und das Amilorid newuroprotektive Wirkung bei MS haben könnte. Künftige randomisierte sowie kontrollierte Studien müssten dies weiter bestärken.
Der Vorteil bei einem Wirkstoff wie Amilorid ist im günstigsten Fall eine beschleunigte Zulassung (nach weiterhin positiven Studienergebnissen). Denn das Mittel ist im Unterschied zu einem ganz neuen Stoff, bereits zugelassen und auf seine Nebenwirkungen hin untersucht.
Ein wichtiger Schritt auf Weg, medikamentöse Lösungen für den progressiven Verlauf zu finden. Dies hat sich auch auf internationaler Ebene die MSIF (Multiple Sclerosis International Federation) auf die Fahnen geschrieben. Der progrediente Verlauf gehört dort zu den 3 Schlüsselprioritäten der Forschung bis 2016, neben MS bei Kindern sowie Stammzellen.
Quelle: Brain, Januar 2013
Redaktion: AMSEL e.V., 06.02.2013